Vorgeschichte: Erster Siedlungshügel in Deutschland entdeckt
Im Vorderen Orient sind sie keine Seltenheit, in Deutschland ist ihre Entdeckung eine kleine Sensation: So genannte Siedlungshügel, auch als "Tell" bezeichnet, die entstehen, wenn über Jahrhunderte hinweg eine Generation auf den Schuttresten der vorherigen baut. Jetzt vermelden Archäologen den bisher ersten Fund eines solchen 7000 Jahre alten Hügels in der Nähe von Oberröblingen in Sachsen-Anhalt.
Während manche Siedlungshügel oder Tells im Nahen Osten bisweilen über 20 Meter in die Höhe wuchsen, bringe es der sachsen-anhaltinische Hügel immerhin noch auf knapp zwei Meter, erklärt der Archäologe Robert Ganslmeier vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. Entdeckt wurde der Oberröblinger Tell nahe der Autobahn A38. Dort erlauben jetzt Bauarbeiten an einem Zubringer die Freilegung der rund 25 Meter breiten Siedlungsfläche auf einer Länge von 100 Metern. Wahrscheinlich gehe die Siedlung aber noch darüber hinaus, sagt Ganslmeier. Wie weit genau sollen Sondierungsbohrungen demnächst klären.
Die unterste Schicht reiche bis in die Steinzeit zur so genannten Bandkeramischen Kultur des fünften Jahrtausends vor Christus zurück. Der Ort sei damals über einen Zeitraum von 2500 Jahren immer wieder bewohnt gewesen und dann aus ungeklärten Gründen verlassen worden.
Einblick in das kulturelle und religiöse Leben im Übergang von Bronzezeit zur Eisenzeit geben die zahlreichen Funde, die sich am ehesten als Opfergaben interpretieren ließen. So fanden die Forscher neben teils zerstümmelten Tierskeletten die Überreste zweier geköpfter Jugendlicher. Ganslmeier zufolge seien sie entweder hingerichtet oder ebenfalls geopfert worden.
Dass auch in Deutschlands Vorgeschichte ein ähnlicher Baustil gepflegt wurde wie im Vorderen Orient, hält der Archäologe für wenig überraschend. Erosion und Ackerbau zerstörten jedoch sehr leicht derartige Siedlungsstätten. Seinen guten Erhaltungszustand verdanke der Oberröblinger Tell der Umleitung eines Flusses im Mittelalter.
Die unterste Schicht reiche bis in die Steinzeit zur so genannten Bandkeramischen Kultur des fünften Jahrtausends vor Christus zurück. Der Ort sei damals über einen Zeitraum von 2500 Jahren immer wieder bewohnt gewesen und dann aus ungeklärten Gründen verlassen worden.
Erst in der ausgehenden Bronzezeit im ersten Jahrtausend vor Christus siedelten sich wieder Menschen an der gleichen Stelle an. Hauptsächlich in den 300 Jahren dieser Phase gewann der Hügel an Höhe, erläutert Ganslmeier: "Die Siedlungsaktivität muss damals sehr intensiv gewesen sein." Verfallene Holzhäuser seien immer wieder planiert und mit neuen Gebäuden überbaut worden.
Einblick in das kulturelle und religiöse Leben im Übergang von Bronzezeit zur Eisenzeit geben die zahlreichen Funde, die sich am ehesten als Opfergaben interpretieren ließen. So fanden die Forscher neben teils zerstümmelten Tierskeletten die Überreste zweier geköpfter Jugendlicher. Ganslmeier zufolge seien sie entweder hingerichtet oder ebenfalls geopfert worden.
Dass auch in Deutschlands Vorgeschichte ein ähnlicher Baustil gepflegt wurde wie im Vorderen Orient, hält der Archäologe für wenig überraschend. Erosion und Ackerbau zerstörten jedoch sehr leicht derartige Siedlungsstätten. Seinen guten Erhaltungszustand verdanke der Oberröblinger Tell der Umleitung eines Flusses im Mittelalter.
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