Paläontologie: Erstes Schimpansenfossil
Paläontologen haben zum ersten Mal fossile Überreste eines Schimpansen gefunden. Es handelt sich lediglich um drei Zähne; der Fund gilt jedoch als bedeutend, da es bisher – im Gegensatz zum Menschen – keine fossilen Belege von unserem nächsten Verwandten gibt. Denn Schimpansen ziehen ein feucht-heißes Klima vor, bei dem praktisch keine Fossilien entstehen.
Sally McBrearty von der Universität von Connecticut und Nina Jablonski von der Kalifornischen Akademie der Wissenschaften entdeckten die Zähne in der Kapthurin-Formation beim Baringo-See in Kenia. Die radiologische Datierung ergab ein Alter von 550 000 Jahren. Die beiden Wissenschaftlerinnen können noch nicht sicher sagen, ob es sich um den heutigen Schimpansen (Pan troglodytes) oder um eine noch unbeschriebene Art handelt.
Der Fundort, bei dem auch Hominidenfossilien von Homo erectus und Homo rhodesiensis ausgegraben wurden, liegt östlich des ostafrikanischen Grabenbruchs. Bisher galt als sicher, dass Schimpansen nur in den tropischen Regenwäldern West- und Zentralafrikas vorkamen. Die Fossilien belegen jetzt jedoch, dass die Affen sich auch in den trockeneren Gebieten Ostafrikas aufhielten. Sie teilten damit den Lebensraum mit den Vorfahren des Menschen.
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