Astronomie: Erstmals Geburt eines Sternenquartetts beobachtet
Wissenschaftler werden zum ersten Mal Zeuge, wie ein multiples Sternensystem aus einer fragmentierten, fadenförmigen Gaswolke entsteht. Der Schauplatz der Ereignisse liegt dabei im Sternbild Perseus. Bisher besteht das System aus einem jungen Stern sowie drei kondensierenden Gaswolken, die sich durch Gravitationskräfte ebenfalls zu Sternen verdichten werden. Dieser Prozess spielt sich Berechnungen des internationalen Forscherteams zufolge, das das werdende Sternensystem entdeckte, zudem in einem für astronomische Verhältnisse extrem kurzen Zeitfenster ab: Gerade einmal 40 000 Jahre soll es dauern, bis die Wolken sich zu neuen Sternen formiert haben, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin "Nature".
Dieser Zustand wird allerdings vermutlich nicht besonders lange anhalten. "Sternensysteme mit mehr als drei Mitgliedern sind instabil und störungsanfällig", so Jamie Pineda vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, Erstautor der Studie. Daher werden auf Dauer die beiden Sterne mit der kürzesten Distanz zueinander ein Doppelsystem bilden, während die anderen beiden nach einer halben Million Jahren davongeschleudert werden. Pineda und seinen Kollegen beobachteten die außergewöhnliche Sternengeburt mit Hilfe des Very Large Array (VLA) in New Mexiko und des Green Bank Telescope (GBT) in West Virginia.
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