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Vernachlässigte Gesundheitsprobleme: Ertrinken eine der Haupttodesursachen für Kinder

Weltweit sterben jährlich hunderttausende Menschen durch Ertrinken - darunter viele Kinder.
Schwimmer

Im Schnitt ertrinken stündlich weltweit rund 40 Menschen – mehr als 370 000 jedes Jahr. Besonders stark betroffen sind Kinder und Jugendliche mit 140 000 Opfern; bei Kleinkindern unter fünf Jahren zählt Ertrinken sogar zu den zehn wichtigsten Todesursachen. Das geht aus einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO hervor, die das Ertrinken als bislang stark "vernachlässigtes öffentliches Gesundheitsthema" bezeichnet. Erstmals hat die WHO dazu die global vorhandenen Daten zusammengetragen: Sie zeigen, dass vor allem unterentwickelte und Schwellenländer viele Tote durch Ertrinken zu beklagen haben, während in den Industriestaaten die Zahlen zurückgehen: In Deutschland beispielsweise ertranken im Jahr 2012 insgesamt 756 Menschen, wobei es sich überdurchschnittlich oft um Personen handelte, die von kleinen Booten aus ins Wasser fielen, wie der Bericht vermerkt. Im von der Einwohnerzahl vergleichbaren Ägypten sind es hingegen mehr als 1600 Opfer.

Die WHO-Analyse zeigt auch, dass Männer doppelt so oft im Wasser ums Leben kommen wie Frauen. Die Forscher führen das auf das riskantere Verhalten der Männer zurück, die häufiger Alkohol konsumieren, bevor sie schwimmen gehen oder unbedacht ins Wasser springen. Um die Zahl der Toten zu reduzieren, baut die Organisation nicht nur auf Schwimmkurse ab dem Kindesalter, sondern auch auf verbessertes Rettungstraining sowie verschärfte Regeln vor den Bootsverkehr. Unbekannt ist bei vielen Menschen beispielsweise die Tatsache, dass Ertrinken leise geschieht: Betroffene gehen einfach unter und schlagen nicht wild um sich.

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