News: Es geht um Sekunden
Die Erdbebenforscher sind schon froh, wenn sie ein schweres Erdbeben innerhalb kommender Jahrzehnte vorhersagen können. Im Notfall sind solche Prognosen sinnlos. Jetzt gibt es eine neue und absolut zuverlässige Erdbebenwarnung: Sie stammt vom Erdbeben selbst.
Die Vorhersage von Erdbeben zum Schutz der Menschen ist schlechterdings unmöglich, das ist das ernüchternde Ergebnis jahrzehntelanger Forschung. Alles, was den Forschern letztlich bleibt, ist die Ausweisung besonders gefährdeter Regionen und die ziemlich vagen Berechnungen des Erdbebenrisikos. Alles andere liegt in den Händen der Bauingenieure, die mit ihren erdbebensicheren Gebäuden wenigstens etwas zur Vorbeugung beitragen können.
Und doch gibt es einen Vorboten: Die Warnung durch das Erdbeben selbst. Sie ist absolut zuverlässig, allerdings kommt sie auf den letzten Drücker, es bleiben allenfalls 10 oder 20 Sekunden. Dennoch sind Richard Allen von der University of Wisconsin und Hiroo Kanamori vom California Institute of Technology zuversichtlich, dass sie mit ihrem Earthquake Alarm System (ElarmS) die schlimmsten Folgen eines Bebens verhindern könnten.
Dabei machen sich die Forscher die so genannten Primärwellen oder P-Wellen eines Erdbebens zunutze. Das sind Schockwellen, welche den Untergrund komprimieren und auch entstehen, wenn man mit einem Hammer auf ein Gestein schlägt. Im Gegensatz dazu gleichen die Sekundär- oder S-Wellen einer Flagge im Wind. Sie setzen den Untergrund in Bewegung, und sie sind es auch, die von den seismischen Netzwerken registriert werden - vor allem, weil sie die präzise Bestimmung der Erdbebenstärke möglich machen.
Allen und Kanamori stützen sich mit ElarmS hingegen allein auf die Primärwellen. Sie sind nicht nur etwas schneller als die Sekundärwellen, sondern auch weit weniger gefährlich - denn die Schockwellen haben noch nicht die gefährlichen Deformationen im Untergrund zur Folge.
Auf der Basis von über 50 Erdbeben im TriNet-Netzwerk Südkaliforniens konnten die beiden Forscher nun zeigen, dass auch diese, dem eigentlichen Beben voraneilenden Primärwellen von der Stärke der kurz darauf folgenden Sekundärwellen künden. Demnach wird das Erdbeben umso stärker, je niedriger die Frequenz der P-Wellen ist.
Bei allen Beben stärker als Richtermagnitude 4 konnten die Forscher zuverlässig und innerhalb von nur einer Sekunde die Erdbebenstärke vorhersagen. Das Erdbeben selber setzte erst später ein. In 60 Kilometern vom Epizentrum entfernt blieben sogar bis zu 20 Sekunden Zeit - das wäre genug, um Gasleitungen oder Kernkraftwerke abzustellen. Hapern würde es derzeit lediglich an der raschen Übermittlung der ElarmS-Informationen. Wäre es etwa an die Alarmanlagen einzelner Gebäude gekoppelt, könnte die Zeit sogar reichen, um sich in Sicherheit zu bringen. Fehlalarme wären jedenfalls ausgeschlossen. Ganz sicher.
Und doch gibt es einen Vorboten: Die Warnung durch das Erdbeben selbst. Sie ist absolut zuverlässig, allerdings kommt sie auf den letzten Drücker, es bleiben allenfalls 10 oder 20 Sekunden. Dennoch sind Richard Allen von der University of Wisconsin und Hiroo Kanamori vom California Institute of Technology zuversichtlich, dass sie mit ihrem Earthquake Alarm System (ElarmS) die schlimmsten Folgen eines Bebens verhindern könnten.
Dabei machen sich die Forscher die so genannten Primärwellen oder P-Wellen eines Erdbebens zunutze. Das sind Schockwellen, welche den Untergrund komprimieren und auch entstehen, wenn man mit einem Hammer auf ein Gestein schlägt. Im Gegensatz dazu gleichen die Sekundär- oder S-Wellen einer Flagge im Wind. Sie setzen den Untergrund in Bewegung, und sie sind es auch, die von den seismischen Netzwerken registriert werden - vor allem, weil sie die präzise Bestimmung der Erdbebenstärke möglich machen.
Allen und Kanamori stützen sich mit ElarmS hingegen allein auf die Primärwellen. Sie sind nicht nur etwas schneller als die Sekundärwellen, sondern auch weit weniger gefährlich - denn die Schockwellen haben noch nicht die gefährlichen Deformationen im Untergrund zur Folge.
Auf der Basis von über 50 Erdbeben im TriNet-Netzwerk Südkaliforniens konnten die beiden Forscher nun zeigen, dass auch diese, dem eigentlichen Beben voraneilenden Primärwellen von der Stärke der kurz darauf folgenden Sekundärwellen künden. Demnach wird das Erdbeben umso stärker, je niedriger die Frequenz der P-Wellen ist.
Bei allen Beben stärker als Richtermagnitude 4 konnten die Forscher zuverlässig und innerhalb von nur einer Sekunde die Erdbebenstärke vorhersagen. Das Erdbeben selber setzte erst später ein. In 60 Kilometern vom Epizentrum entfernt blieben sogar bis zu 20 Sekunden Zeit - das wäre genug, um Gasleitungen oder Kernkraftwerke abzustellen. Hapern würde es derzeit lediglich an der raschen Übermittlung der ElarmS-Informationen. Wäre es etwa an die Alarmanlagen einzelner Gebäude gekoppelt, könnte die Zeit sogar reichen, um sich in Sicherheit zu bringen. Fehlalarme wären jedenfalls ausgeschlossen. Ganz sicher.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.