News: Es schlägt sich im Eisen nieder
Der Geochemiker Brian Beard erklärt die zu diesem Zweck entwickelte Methode: "Sie basiert auf chemischen Variationen im Verhältnis der Eisenisotope. Gesteine beispielsweise, die bei so hohen Temperaturen entstanden sind, daß Leben dabei keine Rolle spielt, haben eine konstante Verteilung von Eisen-56 und Eisen-54. Anders sieht es aus, wenn wir Sedimente betrachten, die bei ihrer Entstehung von Lebewesen beeinflußt worden sind. Hier kann eine ganz typische Abweichung der Isotopenverteilung auftreten." Somit wären Veränderungen dieser Eisenisotope ein Bioindikator, der zeigt, ob bei der Entstehung von Gesteinen Mikroorganismen aktiv waren.
Um diese Annahme zu bestätigen, untersuchten die Geochemiker unter anderem mehr als zwei Milliarden Jahre alte Bändereisenerze aus der Gegend des Oberen Sees im Norden der USA. Diese feinen hellen und dunklen Bänder, die sich manchmal über Hunderte von Kilometern verfolgen lassen, sind in den Meeren der präkambrischen Vorzeit abgelagert worden. Brian Beard: "Anscheinend ist die Bildung dieser Bänder eng verbunden mit den chemischen Eigenschaften der Atmosphäre. Prinzipiell muß der Gehalt an freiem Sauerstoff sehr gering sein, aber er muß aus noch unbekannten Gründen plötzlich ansteigen. Wann immer das passierte, schlug sich das im Meerwasser gelöste Eisen nieder und ein neues dunkles Band entstand. Nach einer Weile sank der Sauerstoffgehalt wieder, eine helle Schicht folgt. Die Frage war nun: Haben Organismen den Sauerstoff produziert, der zum Niederschlag des Eisens führte?" Nach dem Eisen-56-Fingerabdruck, den die Forscher nahmen, treten in den hellen Lagen tatsächlich die für die Beteiligung von Organismen typischen Schwankungen auf. Der Schluß der Forscher: Die hellen Bänder erzählen tatsächlich von der mikrobiellen Tätigkeit von Einzellern, die das Eisen für ihren Stoffwechsel verwendeten.
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