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Russische Marssonde: ESA fängt Signal von Phobos-Grunt auf

Die Raumsonde Phobos-Grunt

Update:Der europäischen Raumfahrtbehörde ESA gelang es mit ihrer australischen Bodenstation in Perth in der Nacht vom 23. auf den 24. November 2011 für wenige Minuten einen Zwei-Wege-Kontakt zu Phobos-Grunt herzustellen und Telemetriedaten der Sonde zu empfangen. Diese werden derzeit von den Missionskontrolleuren in Moskau ausgewertet. Bei den folgenden Überflügen gelang jedoch kein weiterer Empfang. In der kommenden Nacht bestehen wieder fünf Gelegenheiten, mit der Sonde in Kontakt zu kommen. Ob sich an der Situation von Phobos-Grunt noch etwas ändern lässt, wird sich in den nächsten Stunden und Tagen ergeben.

Die Raumsonde Phobos-Grunt
Seit dem Start der Marssonde Phobos-Grunt am 8. November 2011 und ihrem Stranden in einer niedrigen Erdumlaufbahn gelang es weder den russischen Missionskontrolleuren noch ihren Kollegen weltweit, Funksignale der Sonde zu empfangen. Somit ließ sich das Schicksal der Sonde und ihr Zustand kaum in Erfahrung bringen. Am 22. November um 21:25 Uhr MEZ konnte nun die Europäischen Raumfahrtbehörde ESA, Funksignale von Phobos-Grunt aus dem Erdorbit auffangen. Die Funkverbindung wurde von der ESA-Bodenstation im australischen Perth hergestellt. Derzeit steht die ESA in engem Kontakt mit ihren russischen Kollegen, um den Kontakt zu Phobos-Grunt zu halten und weiter auszubauen. Nun bleibt abzuwarten, ob noch eine Möglichkeit besteht, Phobos-Grunt auf Marskurs zu bringen. Bisherigen Angaben zu Folge hatte sich das Startfenster zum Transfer zum Mars bereits am 21. November 2011 geschlossen.

Um 20:44 Uhr MEZ ist übrigens am gleichen Abend über dem nördlichen Australien die zweite Stufe der Zenit-Trägerrakete, die Phobos-Grunt in eine Erdumlaufbahn gebracht hatte, in die Erdatmosphäre eingetreten und dabei verglüht. Damit ist die Frage geklärt, ob sich Phobos-Grunt nach wie vor in einer niedrigen Erdumlaufbahn befindet. Sie ist demnach nicht unkontrolliert durch Zündung der Bordtriebwerke auf eine Erdfluchtbahn gegangen, wie ungenannte russische Experten spekuliert hatten.

Tilmann Althaus

  • Quellen
ESA, 23. November 2011

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