ESA: Neue europäische Vega-C-Rakete ins All gestartet
Die neue europäische Trägerrakete Vega C hat ihren Erstflug erfolgreich absolviert. Die europäische Raumfahrtagentur ESA meldete am Mittwoch den gelungenen Start vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guyana.
Ursprünglich war der Jungfernflug der Vega C schon für 2019 vorgesehen. Kurz bevor die Rakete dann am Mittwoch abheben sollte, wackelte der Termin erneut. Zweimal musste der Launch verschoben werden, weil es ein Problem mit der externen Stromzufuhr in eine Batterie der Rakete gab. Die Spannung sei zu hoch gewesen, sagte ESA-Chef Josef Aschbacher. Zur dritten Startzeit am Nachmittag deutscher Zeit klappte der Erstflu dann.
Die Vega C ist eine Weiterentwicklung der Vega-Rakete, die seit 2012 leichte Satelliten ins All bringt. Laut ESA ist die neue Rakete um einiges besser: Sie kann ungefähr 800 Kilogramm mehr Last transportieren, ist flexibler und billiger herzustellen. Die Rakete verfügt etwa über zwei neue Feststoff-Antriebsstufen, eine neue Verkleidung und eine verbesserte Oberstufe, die wieder gezündet werden kann und Satelliten genau in die vorgesehene Umlaufbahn schießt.
ESA’s new #VegaC rocket has completed its inaugural flight, placing main payload LARES-2 – from @ASI_spazio – into its planned orbit. Six research CubeSats flew as secondary payloads. #VV21
— ESA (@esa) July 13, 2022
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Die Rakete ist 34,8 Meter hoch und 210 Tonnen schwer. Josef Aschbacher zufolge ist sie extrem wichtig für Satelliten bis zirka 2,4 Tonnen, also typischerweise Erdbeobachtungssatelliten, die etwa für unser Verständnis vom Klima zentral seien. »Das läutet wirklich eine neue Ära ein in dieser Raketenkategorie.« Gemeinsam mit der größeren Trägerrakete Ariane 6, die im kommenden Jahr erstmals in den Weltraum starten könnte, soll die Vega C die europäische Raumfahrt wettbewerbsfähiger machen. 2026 soll dann auch die nochmals weiterentwickelte Vega E ihren Erstflug antreten.
An Bord hatte die hauptsächlich in Italien entwickelte Vega C bei ihrem Erstflug den Forschungssatelliten »Lares-2« für die italienische Raumfahrtbehörde ASI. Außerdem transportierte die Vega C bei ihrem Flug mehrere Kleinsatelliten für Frankreich, Italien und Slowenien. Das Besondere dabei: Die Rakete brachte die Lasten auf Umlaufbahnen in unterschiedlichen Höhen.
»Das ist eine ganz wichtige Neuerung«, sagte Aschbacher. Denn gerade so genannte New-Space-Firmen, die Satellitenkonstellationen aufbauen wollten, müssten diese Objekte in unterschiedlich konfigurierte Umlaufbahnen einschießen. Dafür brauche man die Flexibilität.
Bis einschließlich 2025 sollen Vega-C-Raketen laut ESA gut ein Dutzend Mal starten. Gegen Anfang 2025 sollen sie auch den wiederverwendbaren Space Rider ins All bringen. Das unbemannte Labor soll nach zwei Monaten zur Erde zurückkehren, saniert werden, um dann erneut in den Weltraum geschickt werden zu können. dpa
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