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Jupiter: Der Bau der Jupitersonde JUICE beginnt

Airbus Defence and Space erhielt am 9. Dezember 2015 von der ESA den Auftrag zum Bau der Jupitersonde JUICE. Sie soll im Jahr 2022 starten und den Riesenplaneten Anfang 2030 erreichen.
Konzept der Jupitermission JUICE

Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA erteilte am 9. Dezember 2015 im französischen Toulouse dem Raumfahrtkonzern Airbus Defence and Space offiziell den Auftrag zur Entwicklung und dem Bau der Jupitersonde JUICE, dem "Jupiter Icy Moons Explorer". Der Auftrag hat ein Volumen von 350 Millionen Euro. JUICE soll Mitte 2022 mit einer Ariane-5-Trägerrakete von Kourou in Französisch-Guayana starten und wird rund siebeneinhalb Jahre benötigen, um ihr Ziel Anfang 2030 zu erreichen. Die Sonde wird beim Start rund fünfeinhalb Tonnen wiegen und mit zwei Solarzellenauslegern mit insgesamt 97 Quadratmeter Fläche zur Stromversorgung ausgerüstet sein. Da auch die leistungsstärkste europäische Trägerrakete Ariane-5 JUICE nicht direkt auf eine Transferbahn zum Jupiter bringen kann, muss die Sonde vier Flyby-Manöver an Planeten im Sonnensystem durchführen, um genügend Schwung für die Reise zum Riesenplaneten zu erhalten. JUICE wird daher dreimal an der Erde und einmal an der Venus vorbeifliegen.

Der "Jupiter Icy Moons Explorer (JUICE)" | Soll Anfang 2030 Wirklichkeit werden: Die europäische Jupitersonde JUICE erkundet den Riesenplaneten und seine drei großen Eismonde (künstlerische Darstellung). Die blauen kreuzförmigen Gebilde sind die Solarzellenausleger zur Stromversorgung, das runde weiße Gebilde am Satellitenkörper ist die Hauptantenne zur Datenübertragung.

Die Hauptziele der auf rund dreieinhalb Jahre im Jupiterumfeld ausgelegten Mission sind die Erkundung der drei großen eishaltigen Monde Kallisto, Ganymed und Europa sowie die Erforschung des Riesenplaneten selbst und samt seinem Magnetfeld mit intensiven Strahlungsgürteln. Bei den Monden soll die Arbeit der US-Raumsonde Galileo fortgesetzt werden, die Jupiter von 1995 bis 2003 umrundete. Da ihre Hauptantenne durch ein mechanisches Problem ausfiel, konnte Galileo nur einen Bruchteil der ursprünglich geplanten Bilder aus dem Jupitersystem zur Erde funken. Nun liegt es an JUICE, die Kartierung der drei Monde zu vervollständigen und nach indirekten Anzeichen für mögliche Lebensräume im Inneren der Monde zu suchen. Gegen Ende der Mission ist es geplant, JUICE in eine rund 500 Kilometer hohe Umlaufbahn um den Jupitermond Ganymed einschwenken zu lassen. Damit würde die Sonde zum ersten künstlichen Satelliten eines Mondes im äußeren Sonnensystem. Zum Schluss soll JUICE dann gezielt auf Ganymed zum Absturz gebracht werden.

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