Mars: Europäische Marssonde Beagle 2 nach elf Jahren entdeckt
Mehr als elf Jahre lang war das Schicksal von Europas erster Landesonde für den Mars unklar, denn nach ihrer Abtrennung von der Muttersonde Mars Express und ihrer Landung am 25. Dezember 2003 war nie etwas von ihr zu hören. Nun gelang es auf Bildern der US-Raumsonde Mars Reconnaissance Orbiter, welche die hochauflösende Kamera HiRISE geliefert hatte, endlich den Landeplatz in der Marsregion Isidis Planitia zu identifizieren und die offenbar weitgehend intakte Sonde selbst zu finden. Nun lässt sich etwas Licht in die Vorgänge bei der Landung bringen.
Nach der Ankunft von Beagle 2 auf dem Mars blieben alle Kommunikationsversuche via Muttersonde oder direkt von der Erde aus ohne Erfolg. So musste die Europäische Raumfahrtbehörde ESA im Frühjahr 2004 die Landung von Beagle 2 als Fehlschlag einstufen. Da nach der Abtrennung und während des Landeanflugs wie geplant kein Funkkontakt bestand, war unklar, ob die Sonde überhaupt die Oberfläche erreicht hatte oder zerschellt war. Auch ein Verglühen in der dünnen Marsatmosphäre wurde nicht ausgeschlossen.
Die Bilder von Mars Reconnaissance Orbiter zeigen nun, dass Beagle 2 den kritischen Atmosphäreneintritt mit Abbremsung und Auswerfen eines Fallschirms korrekt absolvierte. Auch das eigentliche Aufsetzen auf der Oberfläche mittels Airbags gelang, denn Beagle 2 erscheint auf den Bildern weit gehend intakt. Offenbar kam es bei der komplizierten Aufklappsequenz des Landers auf der Marsoberfläche zu einem schwerwiegenden Problem. Die Bilder lassen erkennen, dass nicht alle vier Solarzellenausleger zur Stromversorgung aufklappten. Somit stand Beagle 2 nicht genügend Strom zur Verfügung, um Funkkontakt zur Muttersonde aufzubauen. Außerdem verdeckten die nicht ausgefahrenen Solarzellenausleger die Antenne für die Funkverbindung, so dass die Sonde für immer stumm blieb.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben