Großteleskop: Europäische Südsternwarte ESO beschließt Bau von Riesenteleskop E-ELT
Einen entscheidenden Schritt weiter ist das Projekt "European Extremely Large Telescope" (E-ELT) der Europäischen Südsternwarte ESO: Das Führungsgremium der ESO, der Council, beschloss den Start der Arbeiten am E-ELT. Allerdings müssen vier Länder, Belgien, Finnland, Großbritannien und Italien, deren Vertreter für das Projekt stimmten, noch eine Bestätigung ihrer Regierung einholen. Bereits fest zugesagt bei der Sitzung am 11. Juni 2012 haben Deutschland, die Niederlande, Österreich, Schweden, die Schweiz und die Tschechische Republik. Das E-ELT soll einen Hauptspiegeldurchmesser von 39,3 Metern erhalten. Es wäre damit bei seiner Fertigstellung im nächsten Jahrzehnt das bei weitem größte Teleskop der Welt für sichtbares und infrarotes Licht. Der Hauptspiegel kann nicht aus einem Stück gefertigt werden, sondern wird aus sechseckigen Segmenten zusammengesetzt.
Der Wortlaut des Beschlusses gibt zunächst nur Mittel für vorbereitende Arbeiten am zukünftigen Standort des Riesenteleskops, dem Cerro Armazones in Chile, frei. Erst wenn alle Mitgliedsländer des E-ELT-Programms insgesamt mindestens 90 Prozent der Finanzmittel in Höhe von 1083 Millionen Euro freigegeben haben, kann der eigentliche Bau beginnen. Derzeit wird die Zugangsstraße zum Gipfel des Bergs geplant, die ersten Baumaßnahmen laufen noch in diesem Jahr an. Zudem muss die Spitze des Cerro Armazones für das Teleskop großräumig eingebnet werden. Im nächsten Jahr sollen dann die ersten Industrieaufträge für die Fertigung des Teleskops vergeben werden. Die Planer bei der ESO hoffen, dass bis dahin Belgien, Finnland, Großbritannien und Italien ihre Zustimmung bestätigen und sich die restlichen Mitgliedsländer der ESO dem Projekt anschließen. Zudem wird erwartet, dass Brasilien seinen Beitritt zur ESO ratifiziert.
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