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Raumfahrt: Europas neueste Trägerrakete Vega ist bald startklar

Die Trägerrakete Vega auf der Startrampe ELA-1

Mit Spannung erwarten die Missionskontrolleure vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana den Erstflug der kleinen Trägerrakete Vega. Sie soll am 13. Februar 2012 von der Startrampe ELA-1 ins All fliegen. Zuletzt war diese Startrampe Mitte der 1980er Jahre für Trägerraketen der Typen Ariane 2 und 3 genutzt worden. Die Vega-Trägerrakete ist vierstufig und setzt bis auf die obserste Stufe nur Feststoffraketenmotoren ein. Damit ist sie sehr viel einfacher aufgebaut als eine Rakete mit flüssigen Treibstoffen. Sie ist insgesamt 30 Meter lang und weist einen Durchmesser von drei Metern auf. Beim Start wiegt sie 137 Tonnen. Die Vega kann bis zu 2500 Kilogramm in eine niedrige Erdumlaufbahn befördern. Damit rundet sie das europäische Trägerraketen-Portfolio nach unten ab. Für mittlere Lasten von mehr als 2,5 Tonnen, aber weniger als vier Tonnen, die früher von der Ariane-4 transportiert wurden, steht seit Herbst 2011 die russische Sojus-Rakete zur Verfügung. Schwere Lasten befördert dagegen die Ariane-5, die bis zu zehn Tonnen in einen Transferorbit zur geostationären Umlaufbahn in 36 000 Kilometer Höhe schleppen kann.

Die Trägerrakete Vega auf der Startrampe ELA-1 | Sie hob am 13. Februar 2012 zu ihrem Erstflug ab: die europäische Trägerrakete Vega. An Bord befanden sich neun kleine wissenschaftliche Satelliten.
Bei diesem Erstflug sind neun kleine wissenschaftliche Satelliten an Bord, darunter der "Laser Relativity Satellite" (LARES), der den relativistischen Lense-Thirring-Effekt untersuchen soll, der durch das Schwerefeld der Erde verursacht wird. LARES ist eine einfache, 392 Kilogramm schwere Kugel aus Metall, die mit 92 Reflektoren für Laserstrahlen ausgerüstet ist. Sie werfen das von irdischen Bodenstationen ausgesandte Laserlicht zum Empfänger zurück. Aus der Laufzeit der Signale lässt sich dann die Entfernung des Satelliten auf Millimeterbruchteile genau bestimmen. Der Satellit soll in eine Umlaufbahn in 1450 Kilometer Höhe und einer Neigung von 70 Grad gegen den Erdäquator befördert werden.

Eine weitere Nutzlast ist ALMASat-1, ein von Studenten der Universität von Bolgna entworfener und gebauter Satellit zur Erderkundung. Des Weiteren sind noch sieben CubeSats an Bord, kleine Würfel von zehn Zentimeter Kantenlänge und einem Maximalgewicht von einem Kilogramm. Sie sollen jeweils unterschiedliche Technologien erproben oder sich speziellen wissenschaftlichen Fragestellungen widmen.

  • Quellen
ESA, 30. Januar 2012

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