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Anthropologie: Europas Vorfahren zogen sich während der Eiszeit nach Spanien zurück

Die meisten Europäer stammen vermutlich von einer kleinen Population ab, die sich während der Eiszeit vor 15 000 Jahren auf der Iberischen Halbinsel zurückgezogen hatte. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Arbeitsgruppe, die unter der Federführung von Luísa Pereira von der Universität Porto das Erbgut der Europäer untersucht hatten.

Die Wissenschaftler stützten sich bei ihrer Analyse auf die so genannte mtDNA der Mitochondrien – jenen Zellorganellen des Energiestoffwechsels, die nur mütterlicherseits weitergegeben werden und daher häufig verwendet werden, um die Abstammung von Völkern aufzuklären.

Der Vergleich von 649 Individuen von zwanzig Volksgruppen aus Europa, dem Kaukasus und dem Nahen Osten zeigte nun, dass eine genetische Variante der mtDNA vor 28 000 bis 30 000 Jahren im Nahen Osten entstand und vor 20 000 bis 25 000 Jahren nach Europa gelangte. Durch die zunehmende Klimaverschlechterung zogen sich die Träger dieser Variante vermutlich in Spanien zurück und breiteten sich dann, nach dem Ende der Eiszeit, in ganz Europa aus.

Genetiker hatten schon lange vermutet, dass die meisten Europäer – wenn nicht alle – von einer kleinen Population abstammen, die vor dem Eis geflüchtet waren. Der Ort dieses Refugiums war jedoch bisher unbekannt.

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