Überraschungsfund: Exemplar der Magna Carta entdeckt
In einem der englischen Stadt Sandwich gehörenden Archiv in Kent sind Historiker auf ein äußerst seltenes Exemplar der Magna Carta gestoßen. Die Abschrift stammt aus dem Jahr 1300 – damit ist sie nur wenig jünger als das Original, das im Juni dieses Jahres seinen 800. Geburtstag feiert. Die im Jahr 1215 aufgesetzte Vereinbarung gilt als wichtiger Wegbereiter der englischen Verfassung. Mit ihr konnte sich der Adel weit reichende Freiheiten sichern.
Per Zufall haben jetzt Historiker eine Ausgabe des Texts im Archiv der Stadt Maidstone entdeckt, berichten britische Medien. Das stark mitgenommene Pergament lag – zusammen mit einer ähnlichen Übereinkunft, der Charter of the Forest – in einem Sammelalbum aus viktorianischer Zeit. Mutmaßungen zufolge wurde es Ende des 19. Jahrhunderts von einem Mitarbeiter des Britischen Museums dort hineingelegt und dann vergessen. Dass die Magna Carta gemeinsam mit der Forest Charter aufgefunden wurde, macht das Dokument laut "Guardian" noch wertvoller. Diese Kombination existiert weltweit nur noch ein weiteres Mal.
Allerdings fehlt offenbar ungefähr ein Drittel des Texts. Trotzdem sei die Entdeckung "fantastisch", erklärt Nicholas Vincent, Historiker von der University of East Anglia und der Leiter des Magna Carta Projects, der die Echtheit des Dokuments überprüfte.
Aus dem Entstehungsjahr 1215 existieren nur noch vier Originale, von den im Jahr 1300 herausgegebenen Abschriften, zu denen das neu entdeckte Exemplar zählt, sind noch sieben Stück erhalten. Ursprünglich lag die Zahl aber wohl bei über 20.
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