Ferne Sonnen: Exoplanet läuft in die verkehrte Richtung
Der neu entdeckte Exoplanet WASP-17b umkreist seinen rund 1000 Lichtjahre von uns entfernten Mutterstern "retrograd", also entgegen der Eigenrotation des Zentralgestirns. Das ist verwunderlich, da Planeten aus derselben Gaswolke entstehen wie ihr Stern und damit denselben "Drehsinn" haben sollten. Es ist die erste bekannte derartige Umlaufbahn.
WASP-17b ist nur halb so massereich wie Jupiter, dabei aber auf fast das Doppelte von dessen Größe aufgebläht. Die Wissenschaftler spekulieren, dass sein exzentrischer Orbit für die geringe Dichte verantwortlich sein könnte: Während eines Umlaufs würde er intensiven Gezeitenkräften ausgesetzt, wodurch sich der Gasriese aufheizen und sein Umfang anwachsen sollte. Tatsächlich besitzt er unter den bisher bekannten Exoplaneten die geringste Dichte. Aus diesem Grund sollte sich seine Atmosphäre besonders gut für transmissionsspektroskopische Untersuchungen eignen.
Maike Pollmann
© spektrumdirekt
David Anderson von der Keele University uns seine Kollegen vermuten, dass der nun beobachtete Gasriese einem anderen großen Planeten in der Frühzeit des Systems sehr nahe kam. Die dabei wirkenden Gravitationskräfte warfen WASP-17b dann womöglich aus der Bahn. Der neue Orbit führt ihn von der Erde aus gesehen etwa alle vier Tage vor seinem Mutterstern entlang, was winzige Helligkeitsschwankungen zur Folge hat. Diese hatten die Forscher nun am South African Astronomical Observatory nahe Sutherland nachweisen können.
WASP-17b ist nur halb so massereich wie Jupiter, dabei aber auf fast das Doppelte von dessen Größe aufgebläht. Die Wissenschaftler spekulieren, dass sein exzentrischer Orbit für die geringe Dichte verantwortlich sein könnte: Während eines Umlaufs würde er intensiven Gezeitenkräften ausgesetzt, wodurch sich der Gasriese aufheizen und sein Umfang anwachsen sollte. Tatsächlich besitzt er unter den bisher bekannten Exoplaneten die geringste Dichte. Aus diesem Grund sollte sich seine Atmosphäre besonders gut für transmissionsspektroskopische Untersuchungen eignen.
Maike Pollmann
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