Astronomie: Exoplanet spuckt Eisen ins Weltall
Der Exoplanet WASP-121b ist eine extreme Welt: Zum einen ist er mehr als 1,5-mal so groß wie der bereits sehr voluminöse Planet Jupiter. Zum anderen zieht WASP-121b extrem enge Bahnen um seinen Stern, was die Gashülle auf höllische 2100 Grad Celsius erhitzt. Für einen Umlauf benötigt der Exoplanet nicht viel mehr als einen Tag. Die Gezeitenkräfte sind dabei so stark, dass die Welt womöglich eher einem Football als einer Kugel ähnelt.
Nun lassen neue Messdaten die 900 Lichtjahre entfernte Welt noch etwas extremer erscheinen. Die Hitze des nahen Sterns lässt offenbar laufend Eisen und Magnesium in der ausgedehnten Gashülle des Planeten verdampfen, berichtet ein Team um David Sing von der Johns Hopkins University in Baltimore im Fachmagazin »The Astronomical Journal«.
Dafür sprechen jedenfalls Beobachtungsdaten des Weltraumteleskops Hubble. Diese zeigen immer dann, wenn WASP-121b an seiner Sonne vorüberzieht, markante Absorptionslinien nahe des ultravioletten Teils des Lichtspektrums. Diese tauchen auch in einem Abstand auf, der eigentlich außerhalb des gravitativen Einflussbereiches von WASP-121b liegen sollte.
Normalerweise sind jupiterähnliche Planeten kalt genug, dass schwere Elemente wie Eisen zu einer Flüssigkeit kondensieren. Sie sammeln sich dann unter anderem in Wolken in der ausgedehnten Gasatmosphäre. WASP-121b ist jedoch so heiß, dass die Metalltröpfchen verdampfen. Anschließend steigen sie offenbar zusammen mit leichteren Gasen ins Weltall auf und verlassen zügig ihren Mutterplaneten.
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