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Exoplaneten: Exoplanetenjäger TESS präsentiert erste spannende Funde

Der Nachfolger des Weltraumteleskops Kepler liefert nach einem guten halben Jahr den ersten Leistungsnachweis. Zwischenfazit: Es gibt bizarre Dinge da draußen, und TESS sieht sie schärfer als befürchtet.
Exoplaneten-Teleskop

Der Forschungssatellit TESS (Transiting Exoplanet Survey Satellite) durchforstet seit Frühjahr 2018 weite Bereiche des Alls unter anderem nach Exoplaneten. Anfang 2019 meldete die Missionsleitung in einem ersten Zwischenbericht den Fund von zunächst acht entfernten Planeten und rund 300 Kandidaten, die mit einiger Erfolgsaussicht nun noch näher unter die Lupe genommen werden sollen. TESS konzentriert sich bei seiner Suche besonders auf vergleichsweise erdnahe rote Zwergsterne, deren schwächeres Licht mögliche Planeten im Orbit nicht so stark überstrahlt. Dies scheint besser zu klappen als geplant, so die NASA stolz: Die vier Zehn-Zentimeter-Kamerateleskope des vor dem Start noch als leicht fehlsichtig diagnostizierten Planetenjägers sehen rund 20 Prozent schwächere Objekte schärfer als zunächst prognostiziert.

Rasterfahndung nach Planeten

Unter den ersten Funden von TESS sticht das 53 Lichtjahre entfernte System HD 21749 im Sternbild Netz heraus, in dem ein rund 23 Erdmassen schwerer, offenbar extrem dichter Planet einen K-Stern in einer nicht kreisrunden Bahn alle 36 Tage umrundet. Zusätzlich deuten die Daten darauf hin, dass innerhalb seines Bahnradius ein weiterer, nicht mehr als erdgroßer Begleiter in knapp acht Tagen einmal um den Zentralstern kreist. Sollte sich das bestätigen, wäre der innere Begleiter nicht nur der bisher leichteste Exoplant, den TESS gefunden hat: Wissenschaftler werden hier sicher auch deshalb intensiver nachforschen, weil sich um den »orangen Zwerg« HD 21749 – K-Sterne liegen in ihrer Größe zwischen roten und gelben Zwergsternen – eine derartige Konstellation von sich gegenseitig störenden Begleitern der gängigen Theorie nach eigentlich gar nicht bilden und stabilisieren dürfte. »Wir haben keine Ahnung, wie dieses extremste bekannte Beispiel entstanden sein könnte«, erklärt das TESS-Teammitglied Xu Chelsea Huang vom MIT.

Ein weiterer spektakulärer Fund gelang TESS mit LHS 3844 b, der seinen kaum 15 Prozent der Sonnenmasse aufweisenden roten Zwergstern alle elf Stunden einmal umrundet. Neben der Jagd auf Exoplaneten gehört aber auch das Aufklären möglicher Supernova-Explosionen zu den Aufgaben des neuen Weltraumteleskops. Schon im ersten Monat der Mission hat TESS dabei sechs Supernovae entdeckt – und damit eine mehr als das Kepler-Weltraumteleskop in seiner jahrelangen Mission. TESS hatte Kepler, dem 2018 endgültig der Treibstoff ausgegangen war, nach seinem Start beerbt. Die vergleichsweise kleineren Spiegelteleskope von TESS bieten ein viel breiteres Sichtfeld, und weil TESS sich zudem im Raum drehen kann, wird es Raumflächen in Himmelsabschnitten nach Planeten absuchen können, auf die Kepler nie zuvor einen Blick geworfen hat. TESS wird monatsweise einzelne Segmente des Südhimmels durchmustern und dann den Nordsternhimmel ins Visier nehmen.

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