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Partnerschaft: Expartner beeinflusst noch lange eigene Psyche

Schluss, aus, Ende. Auch nachdem eine Beziehung zu Bruch gegangen ist, bringen wir dem oder der Ex noch Gefühle entgegen: Sei es Hass, Neid, Wehmut – oder Sehnsucht. Dabei decken sich die bewussten und unbewussten Einstellungen gegenüber der ehemaligen Liebschaft nicht zwangsläufig. Mehr noch: Sie beeinflussen das Wohlbefinden der Getrennten auf entgegengesetzte Weise, wie die Bonner Psychologen Roland Imhoff und Rainer Banse berichten.

144 Probanden, die innerhalb der letzten zwei Jahre ein Trennung durchgemacht hatten, mussten zunächst fünf Charakteristika ihrer Verflossenen nennen – etwa Lieblingsmusik, Haarfarbe, Hobby oder auch nur den Namen. Dieselben Wörter erschienen wenig später für Sekundenbruchteile auf einem Bildschirm, gefolgt von jeweils einem chinesischen Schriftzeichen, zu dem die Probanden angeben sollten, wie angenehm oder unangenehm sie es fanden. "Die Teilnehmer projizieren unterschwellige Emotionen auf das Zeichen", erklärt Banse. Dies eruierten die Forscher, indem sie die Bewertungen der Schriftzeichen nach Reizen, die den Expartner betrafen, mit jenen nach neutralen Wörtern verglichen. Schließlich befragten Banse und seine Kollegen die Teilnehmer noch darüber, was sie heute für den ehemaligen Partner empfanden, ob sie sich neu verliebt hatten und wie glücklich sie insgesamt waren.

Unbewusste und bewusste Einstellungen gegenüber dem Expartner beeinflussten das Wohlbefinden in entgegengesetzter Weise: Wer seiner alten Liebe in der offenen Befragung positive Eigenschaften zuschrieb, war im Schnitt zufriedener mit sich selbst. Dagegen hielten diejenigen ihr Leben für wenig erfüllt, bei denen sich die hohe Meinung über den Expartner eher unbewusst verriet. Dies war allerdings nur bei den Singles der Fall; wer einen neuen Partner gefunden hatte, den ließ die alte Beziehung kalt.

Den Expartner unbewusst abzuwerten, ihm aber an sich gute Seiten zuzugestehen, helfe offenbar am ehesten, eine Trennung zu überwinden, so die Forscher. Zumindest steigere es die Lebenszufriedenheit. Allerdings könne man seine eigenen impliziten Urteile nicht einfach steuern – so war die unterschwellige Zuneigung überraschenderweise bei den Singles besonders ausgeprägt, die vom Partner verlassen worden waren. (cb)

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