Sommerloch heute: Experten machen keine besseren Vorhersagen
Vorhersagen von Experten über den Ausgang von Konfliktsituationen sind nur geringfügig zuverlässiger als die von Laien. Dies berichten Kesten Green von der australischen Monash-Universität und Scott Armstrong von der Universität von Pennsylvania in Philadelphia.
Die beiden Forscher legten einerseits ausgewiesenen Fachleuten, andererseits Studenten insgesamt acht – durch Umformulierungen getarnte – real abgelaufene Konfliktfälle vor.
Insgesamt sammelten Green und Armstrong 106 Vorhersagen von Experten und 169 von Laien. Die Fachleute machten in 32 Prozent der Fälle richtige Annahmen über die Entscheidungen der Konfliktparteien, bei den Laien waren es 29 Prozent. Beide Werte sind nicht zuverlässiger als Ergebnisse, die durch Zufallsentscheidungen getroffen wurden – hier lag die Trefferquote bei 28 Prozent.
Auch ein Vergleich zwischen seit langem etablierten Experten und solchen mit weniger Erfahrung erbrachte keine Unterschiede in der Güte der Vorhersagen. "Expertenmeinungen sollten nicht genutzt werden, um Vorhersagen über die Entscheidungen von Menschen in Konfliktsituationen zu machen", schließen die Wissenschaftler aus ihren Ergebnissen. (lp)
Die beiden Forscher legten einerseits ausgewiesenen Fachleuten, andererseits Studenten insgesamt acht – durch Umformulierungen getarnte – real abgelaufene Konfliktfälle vor.
Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
Dazu zählten beispielsweise ein Grenzstreit zwischen Irak und Syrien in den 1970er Jahren, ein Streik von Krankenschwestern, ein Gehaltsdisput zwischen einem Fußballspieler und seinem Management und ein Konflikt mit Künstlern, die eine Finanzierung durch Steuergelder einforderten.Insgesamt sammelten Green und Armstrong 106 Vorhersagen von Experten und 169 von Laien. Die Fachleute machten in 32 Prozent der Fälle richtige Annahmen über die Entscheidungen der Konfliktparteien, bei den Laien waren es 29 Prozent. Beide Werte sind nicht zuverlässiger als Ergebnisse, die durch Zufallsentscheidungen getroffen wurden – hier lag die Trefferquote bei 28 Prozent.
Auch ein Vergleich zwischen seit langem etablierten Experten und solchen mit weniger Erfahrung erbrachte keine Unterschiede in der Güte der Vorhersagen. "Expertenmeinungen sollten nicht genutzt werden, um Vorhersagen über die Entscheidungen von Menschen in Konfliktsituationen zu machen", schließen die Wissenschaftler aus ihren Ergebnissen. (lp)
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