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News: Explosionen der etwas anderen Art

Astronomen entdeckten in den Randgebieten der Galaxie Messier 85 eine veränderliche Lichtquelle, die sich in kein bislang bekanntes Schema einordnen lässt. Sie vermuten, dass eine Fusion von zwei sonnenähnlichen Sternen die Ursache ist, die vor fast fünfzig Millionen Jahren stattfand.
Messier 85
Die rätselhafte Detonation entdeckten Forscher 2006 am Lick Observatory als sie auf der Suche nach Supernova-Explosionen waren. M 85 OT2006-1, so der Name des rund 60 Millionen Lichtjahre entfernten Objekts, erreichte allerdings nicht die Helligkeit einer Supernova. Andererseits war es aber viel heller als eine gewöhnliche Nova–Explosion, die auf der Oberfläche von Weißen Zwergsternen auftritt. Ältere Aufnahmen des Virgo-Haufens zeigen kein leuchtkräftiges Gestirn in der fraglichen Region, dessen Eruption den Fund erklären könnte. Mit mehreren Teleskopen verfolgten Astronomen um Shrinivas Kulkarni vom California Institute of Technology in Pasadena die ungewöhnliche Strahlungsquelle. Erst nach zwei Monaten wurde die Quelle im optischen dunkler – ein Jahr nach der Explosion war sie nur noch im Infraroten zu beobachten. Kulkarni und sein Team sehen M 85 OT2006-1 als weiteren Hinweis auf eine neue Art von Sternexplosionen an, die sie auf den Namen Leuchtstarke Rote Nova (Luminous Red Nova) tauften.

Das Phänomen ähnelt einer rätselhaften Lichtquelle in der Andromeda-Galaxie (M 31), ist aber im Maximum sechsmal heller. Die Forscher wollen nun nach ähnlichen Ereignissen in benachbarten Galaxien suchen, um die Evolution von Doppelsternsystemen besser zu verstehen.

mp

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