News: Extrasolarer Planet direkt beobachtet?
David Lafrenière, Ray Jayawardhana und Marten van Kerkwijk von der University of Toronto lichteten mit dem Gemini North Telescope auf Hawaii einen Exoplaneten-Kandidaten ab. Bestätigt sich der Verdacht, wäre er das erste planetenähnliche Objekt um einen sonnenähnlichen Stern, das direkt beobachtet wurde.
Lafrenière und seine Kollegen richteten das mit einer adaptiven Optik ausgestattete Teleskop in eine lose Ansammlung von jungen Sternen – die so genannte Scorpius-Centaurus-Assoziation. Darunter das rund 500 Lichtjahre entfernte Gestirn 1RXS J160929.1-210524, das nur geringfügig weniger Masse besitzt als die Sonne.
Infrarotbilder sowie spektroskopische Aufnahmen zeigen in einem Abstand von 330 Erde-Sonne-Distanzen (330 Astronomischen Einheiten) vom Stern einen möglichen Planeten. Zum Vergleich: Neptun, der sonnenfernste Planet unseres Systems, ist gerade einmal 30 Astronomische Einheiten entfernt. Die beobachteten Farben des potenziellen Begleiters lassen eine Temperatur von rund 1500 Grad Celsius annehmen, berichten die Wissenschaftler.
Aus Computermodellen leiten sie für den Himmelskörper die achtfache Jupitermasse sowie den 1,7-fachen Jupiterradius ab. Bislang ist allerdings nicht geklärt, ob er wirklich an 1RXS J160929.1-210524 gebunden ist. Alternativ durchgespielte Szenarien seien den Wissenschaftlern zufolge aber eher unwahrscheinlich. Zum Beispiel, dass sich der Himmelskörper zufällig in der Nähe des Sterns aufhält. Um ihre Zusammengehörigkeit endgültig zu beweisen, könnten noch bis zu zwei Jahre vergehen. Die Indizien seien aber bereits jetzt äußerst überzeugend, ermutigt Lafrenicre.
Ist er tatsächlich gravitativ an den Stern gebunden, würde er durch seine enorme Distanz zum Stern gegenwärtige Theorien zur Entstehung von Planetensystemen mächtig herausfordern. Womöglich muss sogar über einen gänzlich neuen Entstehungsmechanismus nachgedacht werden, spekulieren die Forscher.
Alle bisher direkt abgebildeten planetenähnlichen Objekte außerhalb des Sonnensystems fliegen entweder frei im Raum herum oder umkreisen Braune Zwerge – diese sind vergleichsweise dunkel und machen es den Astronomen somit leichter, ihre Begleiter aufzuspüren. (mp)
© spektrumdirekt
Lafrenière und seine Kollegen richteten das mit einer adaptiven Optik ausgestattete Teleskop in eine lose Ansammlung von jungen Sternen – die so genannte Scorpius-Centaurus-Assoziation. Darunter das rund 500 Lichtjahre entfernte Gestirn 1RXS J160929.1-210524, das nur geringfügig weniger Masse besitzt als die Sonne.
Infrarotbilder sowie spektroskopische Aufnahmen zeigen in einem Abstand von 330 Erde-Sonne-Distanzen (330 Astronomischen Einheiten) vom Stern einen möglichen Planeten. Zum Vergleich: Neptun, der sonnenfernste Planet unseres Systems, ist gerade einmal 30 Astronomische Einheiten entfernt. Die beobachteten Farben des potenziellen Begleiters lassen eine Temperatur von rund 1500 Grad Celsius annehmen, berichten die Wissenschaftler.
Aus Computermodellen leiten sie für den Himmelskörper die achtfache Jupitermasse sowie den 1,7-fachen Jupiterradius ab. Bislang ist allerdings nicht geklärt, ob er wirklich an 1RXS J160929.1-210524 gebunden ist. Alternativ durchgespielte Szenarien seien den Wissenschaftlern zufolge aber eher unwahrscheinlich. Zum Beispiel, dass sich der Himmelskörper zufällig in der Nähe des Sterns aufhält. Um ihre Zusammengehörigkeit endgültig zu beweisen, könnten noch bis zu zwei Jahre vergehen. Die Indizien seien aber bereits jetzt äußerst überzeugend, ermutigt Lafrenicre.
Ist er tatsächlich gravitativ an den Stern gebunden, würde er durch seine enorme Distanz zum Stern gegenwärtige Theorien zur Entstehung von Planetensystemen mächtig herausfordern. Womöglich muss sogar über einen gänzlich neuen Entstehungsmechanismus nachgedacht werden, spekulieren die Forscher.
Alle bisher direkt abgebildeten planetenähnlichen Objekte außerhalb des Sonnensystems fliegen entweder frei im Raum herum oder umkreisen Braune Zwerge – diese sind vergleichsweise dunkel und machen es den Astronomen somit leichter, ihre Begleiter aufzuspüren. (mp)
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