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Emotionen: Extravertiert macht glücklich

Wer sich bewusst extravertiert verhält, erlebt mehr positive Emotionen. Introversion scheint gute Gefühle hingegen zu dämpfen.
Gut gelaunte Mädelsrunde im Restaurant

Extravertiertes Verhalten macht uns offenbar zufriedener. Das berichten Seth Margolis und Sonja Lyubomirsky von der University of California im Fachmagazin »Journal of Experimental Psychology: General«. Die Wissenschaftler rekrutierten 131 Versuchspersonen und baten sie, zwei Wochen lang ihr Verhalten zu ändern: Die eine Hälfte der Teilnehmer wurde dazu aufgefordert, sich zunächst sieben Tage lang besonders gesprächig, spontan und selbstbewusst zu geben. In der darauf folgenden Woche sollten die Probanden dann ruhiger und zurückhaltender sein als üblich. Die übrigen Freiwilligen absolvierten den Versuch in der umgekehrten Reihenfolge. Damit sie ihre Aufgabe nicht vergaßen, wurden sie von den Forschern zwischendurch immer wieder daran erinnert.

Während ihrer »extravertierten Woche« erlebten die Probanden im Schnitt mehr positive Emotionen als üblich, wie regelmäßige Befragungen offenbarten. Sollten sie sich introvertiert verhalten, zeigte sich genau das umgekehrte Muster: Nun berichteten die Teilnehmer seltener von guten Gefühlen. Negative Gefühle nahmen hingegen unter beiden Versuchsbedingungen ab.

Der Zusammenhang zwischen Extraversion und Zufriedenheit ist nicht neu: Schon in der Vergangenheit entdeckten Psychologen, dass Menschen mit einer nach außen gewandten Persönlichkeit tendenziell auch glücklicher sind. Ob das eine das andere bedingt, war jedoch lange unklar. 2018 fanden Wissenschaftler um Rowan Jacques-Hamilton von der University of Melbourne in einem ähnlichen Experiment schließlich Hinweise darauf, dass sich das Wohlbefinden tatsächlich verbessern könnte, wenn man für eine gewisse Zeit etwas mehr aus sich herausgeht.

Die Ergebnisse von Margolis und Lyubomirsky stützen diese Annahme nun. Damit sei das Thema aber längst nicht abschließend ergründet, sagen die Forscher. So ist etwa noch unklar, wie sich individuelle Charakterunterschiede auf den Erfolg der Intervention auswirken. Außerdem wollen die Wissenschaftler herausfinden, welcher Aspekt der Extraversion genau geselligen Menschen einen Glückskick verleiht.

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