Reproduktionsmedizin: Extrem Frühgeborene bekommen seltener Nachwuchs
Erwachsene, die zwischen den späten 1960er und den 1980er Jahren deutlich zu früh zur Welt kamen, bekommen seltener Nachwuchs als nach normalem Ablauf der Schwangerschaft geborene Altersgenossen. Als Frühchen geborene Frauen haben dabei ein erhöhtes Risiko, ihre Kinder auch zu früh zu gebären. Dies schließen Forscher um Geeta Swamy von der Duke-Universität aus Daten des norwegischen Geburtsregisters.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Sterblichkeit der Frühchen bis ins Vorschulalter über der von Altersgenossen nach vollendeter Schwangerschaft lag, wenn auch mit abnehmender Tendenz. Auch erreichten die Betroffenen im Vergleich meist ein geringeres Ausbildungsniveau – Daten, die auch anderen Studien bereits berichtet wurden, die auf dem Geburtsgewicht als Parameter beruhten. Außerdem bekam nur ein Viertel der als extrem unreifes Frühchen geborenen Frauen (vor der 27. Schwangerschaftswoche) selbst Kinder, während später geborene Frühchen nahe an die durchschnittlichen 68 Prozent der "Normalgeborenen" herankamen. Männer waren von der verringerten Fortpflanzung noch stärker betroffen. Frühgeborene Frauen hatten zudem ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen.
Die Forscher weisen in ihren Schlussfolgerungen darauf hin, dass der zunehmende medizinische Fortschritt, der das Überleben von extremen Frühchen ermöglicht, auch wachsende Gesundheitsprobleme in späteren Lebensabschnitten nach sich ziehen könnte. Swamy räumt aber ein, dass die Versorgung vor zwanzig bis dreißig Jahren nicht mit den heutigen Verhältnissen zu vergleichen ist und der Effekt dieser verbesserten Bedingungen womöglich nicht nur die Überlebenschancen steigert, sondern auch den für Spätfolgen verantwortlichen Gesamtzustand. Dies ließe sich aber erst in Folgeuntersuchungen erkennen.
Da in Norwegen jede Lebend- und Totgeburt ab der 16. Schwangerschaftswoche oder einem Geburtsgewicht von mindestens 500 Gramm registriert wird, standen den Wissenschaftler Daten von über einer Million Geburten zur Verfügung. Zudem bekommt jedes Kind eine eindeutige Identifikationsnummer, die die Nachverfolgung der Einzelschicksale erleichterte.
In Deutschland kommen jährlich etwa 8000 Kinder vor der 30. Schwangerschaftswoche zur Welt. Bei den extrem unreifen Frühchen, die meist weniger als tausend Gramm wiegen, liegt die Überlebensquote inzwischen bei sechzig Prozent, nach der 27. Schwangerschaftswoche bei über neunzig Prozent. Entscheidend ist, dass die Kinder direkt in einer Spezialklinik geboren werden, damit sie sofort entsprechend versorgt werden können. (af)
Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Sterblichkeit der Frühchen bis ins Vorschulalter über der von Altersgenossen nach vollendeter Schwangerschaft lag, wenn auch mit abnehmender Tendenz. Auch erreichten die Betroffenen im Vergleich meist ein geringeres Ausbildungsniveau – Daten, die auch anderen Studien bereits berichtet wurden, die auf dem Geburtsgewicht als Parameter beruhten. Außerdem bekam nur ein Viertel der als extrem unreifes Frühchen geborenen Frauen (vor der 27. Schwangerschaftswoche) selbst Kinder, während später geborene Frühchen nahe an die durchschnittlichen 68 Prozent der "Normalgeborenen" herankamen. Männer waren von der verringerten Fortpflanzung noch stärker betroffen. Frühgeborene Frauen hatten zudem ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen.
Die Forscher weisen in ihren Schlussfolgerungen darauf hin, dass der zunehmende medizinische Fortschritt, der das Überleben von extremen Frühchen ermöglicht, auch wachsende Gesundheitsprobleme in späteren Lebensabschnitten nach sich ziehen könnte. Swamy räumt aber ein, dass die Versorgung vor zwanzig bis dreißig Jahren nicht mit den heutigen Verhältnissen zu vergleichen ist und der Effekt dieser verbesserten Bedingungen womöglich nicht nur die Überlebenschancen steigert, sondern auch den für Spätfolgen verantwortlichen Gesamtzustand. Dies ließe sich aber erst in Folgeuntersuchungen erkennen.
Da in Norwegen jede Lebend- und Totgeburt ab der 16. Schwangerschaftswoche oder einem Geburtsgewicht von mindestens 500 Gramm registriert wird, standen den Wissenschaftler Daten von über einer Million Geburten zur Verfügung. Zudem bekommt jedes Kind eine eindeutige Identifikationsnummer, die die Nachverfolgung der Einzelschicksale erleichterte.
In Deutschland kommen jährlich etwa 8000 Kinder vor der 30. Schwangerschaftswoche zur Welt. Bei den extrem unreifen Frühchen, die meist weniger als tausend Gramm wiegen, liegt die Überlebensquote inzwischen bei sechzig Prozent, nach der 27. Schwangerschaftswoche bei über neunzig Prozent. Entscheidend ist, dass die Kinder direkt in einer Spezialklinik geboren werden, damit sie sofort entsprechend versorgt werden können. (af)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.