Extremwetter: Endlich Regen in Kalifornien
Seit knapp einem Jahr hat es in Nordkalifornien nicht mehr geregnet und die Dürre hat riesige Waldbrände begünstigt. Ein außergewöhnliches Wetterphänomen beendet jetzt aber die Trockenheit vorerst. Das US-amerikanische National Weather Service's Weather Prediction Center sagt voraus, dass ab Freitag (22.10.2021) ein so genannter atmosphärischer Fluss auf Nord- und Zentralkalifornien treffen soll. Dabei handelt es sich um einen konstanten Strom feuchter Luftmassen vom Pazifik, die oft bei Hawaii entstehen und bis an die amerikanische Westküste reichen. Am Sonntag (24.10.) soll dieser Himmelsfluss sogar die höchste Kategorie 5 erreichen.
Innerhalb weniger Tagen können dabei bis zu 300 Millimeter Regen pro Quadratmeter fallen; in den Hochlagen der Sierra Nevada erwarten Meteorologen weitere 30 bis 150 Zentimeter Schnee. Manche Regionen erhalten damit bis zu 50 Prozent des durchschnittlichen Jahresniederschlags in kurzer Zeit.
Für den US-Bundesstaat bedeutet dies gute und schlechte Nachrichten zugleich. Der Dauerregen beendet damit voraussichtlich endgültig die Waldbrandsaison 2021, die zu verschiedenen Großfeuern geführt hat, die teilweise über Monate brannten und tausende Quadratkilometer Wald vernichteten. Zudem lindert er die starke Trockenheit in Kalifornien, die zu leeren Reservoirs und Einschränkungen im Wasserverbrauch geführt hat.
Die ergiebigen Niederschläge dürften jedoch auch zu katastrophalen Erdrutschen führen. Betroffen davon sind vor allem Regionen, in denen es erst gebrannt hat, so dass die Vegetation den Boden nicht halten kann. Der Wetterdienst warnt daher auch vor lokalen Überflutungen und Schlammlawinen.
Schwere See droht hingegen vor der Küste, wo so genannte Bomben-Zyklone entstanden sind oder sich erneut ausbilden werden. Dabei handelt es sich um starke Tiefs mit einer sehr schnellen und intensiven Druckabnahme. In der ersten Bomben-Zyklone am Donnerstag (21.10.) nahm der Druck in wenigen Stunden auf knapp 950 Millibar ab, was einem Hurrikan der Kategorie 3 entspräche. Das zweite Tief dieser Art am Sonntag soll sogar bis zu 940 Millibar abfallen. Derart starke Stürme habe es vor der Küste von Oregon seit 1950 nicht mehr gegeben, meldet die »Washington Post«.
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