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News: Fälschungen auf der Spur

Es ist nicht leicht, ein gekonnt kopiertes Gemälde von seinem Original zu unterscheiden. Oftmals können nur Experten beurteilen, ob es sich um eine Fälschung handelt. Physikalische und chemische Methoden helfen bereits, Fälschern auf die Schliche zu kommen. Die bestehenden Untersuchungsmethoden werden nun durch ein weiteres Verfahren ergänzt. Dank einer systematischen Analyse eines bestimmten Farbpigments lässt sich nun die Herkunft von Kunstwerken besser bestimmen.
Gemälde wurden zu allen Zeiten kopiert, gefälscht und nachgemalt. In der Vergangenheit mussten im Zweifelsfall Kunstexperten zu Rat gezogen werden, die den Stil und die Arbeitsweise der Maler genau kannten. In den letzten Jahrzehnten entwickelten Forscher aber auch zunehmend physikalische und chemische Verfahren, die bei der Entscheidung zwischen Original und Fälschung helfen können.

Auf diesem Feld arbeiten auch Joris Dik und seine Kollegen vom Laboratorium voor Kristallografie an der Universiteit van Amsterdam. Die Forscher setzten eine ganze Heerschar von Laborgeräten auf die Farbpigmente aus einer Blei-Antimon-Verbindung an, die unter dem Namen "Neapel-Gelb" bekannt ist. Im Laufe der Geschichte haben nämlich Maler kontinuierlich versucht, günstigere, besser haltbare und weniger giftige Pigmente herzustellen. Speziell Neapel-Gelb, das Künstler in unzähligen Gemälden des 16. und frühen 17. Jahrhunderts verwendeten, wurde auf ganz verschiedene Art und Weise erzeugt. So lässt sich regelrecht eine Karte erstellen, die angibt, zu welcher Zeit und an welchem Ort welche Zusammensetzung verwendet wurde.

Dik und seine Kollegen untersuchten deshalb historische Gemälde bekannter Herkunft aus verschiedenen Sammlungen, wie dem Rijksmuseum in Amsterdam und dem Getty Museum in Los Angeles. Außerdem sammelten sie Proben historischer Farbpigmente aus der Hafkenscheidt Collection des Teylers Museum in Haarlem und der Turner Pigment Collection in der Londoner Tate Gallery. Alle Pigmente wurden schließlich eingehend mit dem Elektronenmikroskop charakterisiert und mit so genannter Energie-dispersiver Spektroskopie auf ihre chemische Zusammensetzung überprüft. Bei letzterer Technik treffen stark beschleunigte Elektronen auf die Probe auf und regen diese zur Emission von Röntgenstrahlung an, die wiederum Aufschluss über die Elemente und deren Konzentrationen gibt.

Schließlich haben die Forscher auch Röntgen- und Synchrotron-Strahlung an den Proben gestreut, um damit die Kristallstruktur des Materials aufzuklären. In Kombination mit historischen Quellen, welche die Herstellungsmethoden beschreiben, gelang es den Forschern so, eine chronologische und geographische Karte der verschiedenen Arten von Neapel-Gelb zu schaffen. Mit ihr soll sich in Zukunft die Herkunft von unbekannten Kunstwerken schneller klären und die wirkliche Abstammung von Werken nachvollziehen lassen.

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