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Teilchenanlage FAIR: Darmstädter Beschleuniger wird noch teurer

Ab 2025 soll der Teilchenbeschleuniger FAIR schwere Atomkerne kollidieren lassen und so exotische Materiezustände erzeugen. Doch die Kosten des Projekts steigen und steigen.
Baustelle des FAIR-Beschleunigers im September 2020

Die internationale Teilchen-Beschleunigeranlage FAIR in Darmstadt verteuert sich abermals kräftig. Wie aus einem Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesforschungsministerium, Thomas Rachel, hervorgeht, hat die Geschäftsführung das Ministerium über erwartete Mehrkosten von 145 Millionen Euro für laufende, bereits beauftragte Baumaßnahmen bis 2025 informiert. Darüber hinaus gebe es Kostenrisiken in Höhe von 448 Millionen Euro, hieß es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die internationale Teilchen-Beschleunigeranlage FAIR nordöstlich des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung gilt als eine der weltweit größten Anlagen physikalischer Grundlagenforschung. Auf Preisbasis des Jahres 2005 waren dafür ursprünglich rund 1,3 Milliarden Euro eingeplant. Nachdem zuletzt 2019 eine Verteuerung um mehrere hundert Millionen Euro bekannt geworden war, lag die jüngste Schätzung der Gesamtinvestitionen auf Preisbasis des Jahres 2020 nach GSI-Angaben bei 3,1 Milliarden Euro.

Hauptgeldgeber des Projekts ist der Bund, er trägt 90 Prozent der Kosten. Das Land Hessen ist mit acht Prozent beteiligt. Als ausländische Partner sind außerdem Finnland, Frankreich, Indien, Polen, Rumänien, Russland, Schweden und Slowenien Gesellschafter von Fair. Herzstück der Anlage wird ein 1,1 Kilometer langer Ring sein, in dem Antiprotonen und schwerere Atomkerne auf 99 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden. Die beteiligten Wissenschaftler erhoffen sich davon neue Einblicke in exotische Materiezustände wie das Quark-Gluon-Plasma und in die Eigenschaften seltener schwerer Elemente. Insgesamt erstreckt sich die Anlage auf rund 150 000 Quadratmeter und umfasst 20 Bauwerke. (dpa/rga)

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