Anatomie: Falsch gezeichneter Gang
Schon 1880 klärte Eadweard Muybridge mit Serienaufnahmen die Bewegungsabläufe von Mensch und Tier. In Ermangelung von Hochgeschwindigkeitskameras nutzte der Brite dafür bis zu 36 hintereinander postierte Fotoapparate, die der Reihe nach auslösten.
Schon damals zeigte sich, dass die meisten Vierbeiner ihre Gliedmaßen beim langsamen Gehen in einer bestimmten Reihenfolge vorwärts bewegen: links-hinten, links-vorne, rechts-hinten und rechts-vorne. So befinden sich immer drei Beine auf dem Boden, und der Körperschwerpunkt liegt über der Mitte dieses Dreiecks, was maximale Stabilität garantiert.
Es ist vielleicht verzeihlich, dass diese 120 Jahre alten Erkenntnisse über Bewegungsmuster innerhalb der bildenden Künste nicht immer beherzigt werden. Zeichner für naturhistorische Museen und Illustratoren von Fachbüchern über die Tieranatomie sollten die Abläufe dagegen richtig wiedergeben. Das aber ist keineswegs der Fall, wie Gábor Horváth vom Institut für biologische Physik der ungarischen Eötvös Universität und seine Kollegen nun feststellten. Die Wissenschaftler kamen beim Prüfen einer Stichprobe von 307 wissenschaftlichen Darstellungen laufender Tiere zu einem erschreckenden Ergebnis: In etwa der Hälfte der Fälle stimmt die Beinstellung nicht. Die Forscher sehen den Grund in Nachlässigkeit, schierem Unwissen oder auch dem Kopieren falscher Vorlagen.
Sandra Czaja
Schon damals zeigte sich, dass die meisten Vierbeiner ihre Gliedmaßen beim langsamen Gehen in einer bestimmten Reihenfolge vorwärts bewegen: links-hinten, links-vorne, rechts-hinten und rechts-vorne. So befinden sich immer drei Beine auf dem Boden, und der Körperschwerpunkt liegt über der Mitte dieses Dreiecks, was maximale Stabilität garantiert.
Es ist vielleicht verzeihlich, dass diese 120 Jahre alten Erkenntnisse über Bewegungsmuster innerhalb der bildenden Künste nicht immer beherzigt werden. Zeichner für naturhistorische Museen und Illustratoren von Fachbüchern über die Tieranatomie sollten die Abläufe dagegen richtig wiedergeben. Das aber ist keineswegs der Fall, wie Gábor Horváth vom Institut für biologische Physik der ungarischen Eötvös Universität und seine Kollegen nun feststellten. Die Wissenschaftler kamen beim Prüfen einer Stichprobe von 307 wissenschaftlichen Darstellungen laufender Tiere zu einem erschreckenden Ergebnis: In etwa der Hälfte der Fälle stimmt die Beinstellung nicht. Die Forscher sehen den Grund in Nachlässigkeit, schierem Unwissen oder auch dem Kopieren falscher Vorlagen.
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