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Psychologie: Falsche Erinnerungen verderben den Appetit

Forscher aus den USA haben das Gedächtnis als neue Waffe im Kampf gegen Fettpolster gefunden: Wie die Psychologin Elizabeth Loftus von der Universität in Kalifornien in Irvine berichtet, genügt es offenbar, Menschen negative Erlebnisse mit bestimmten Nahrungsmitteln zu suggerieren, um ihnen den Appetit darauf gründlich zu verderben.

Zugrunde setzte sie die durch frühere Studien gewonnene Erkenntnis, dass das Essverhalten sehr häufig in jungen Jahren geprägt wird und das Gedächtnis als solches veränderbar ist. Im Rahmen ihrer Studie ließ Loftus 204 Studierende ausführliche Fragebögen zu ihren kulinarischen Vorlieben ausfüllen. Zurück erhielten die Versuchspersonen eine Computeranalyse ihres Ernährungsprofils – die bei manchen falsche Daten enthielt, wie etwa die Behauptung, ihnen sei in Kindertagen nach dem exzessiven Genuss von Erdbeereis schlecht geworden.

Offenbar genügt dies, um das Gedächtnis zu täuschen: Die Testpersonen glaubten tatsächlich, sich an die Übelkeit im Kindesalter erinnern zu können. Wie sich zeigte, wirkte sich diese gefälschte Information überdies auf das aktuelle Essverhalten aus: Das Interesse an Erdbeereis ließ deutlich nach.

Nach diesem Mechanismus lassen sich wirksame Strategien im Kampf gegen das Übergewicht entwickeln, hoffen die Forscher jetzt. Man bräuchte nur falsche Erinnerungen an den Verzehr bestimmter Kalorienbomben zu knüpfen, und schon stellen sie keine Gefahr für die Diät mehr dar. Allerdings wirkt diese Suggestionstechnik nicht bei allen Lebensmitteln gleichermaßen: So glauben Testpersonen eher, dass ihnen nach zu viel Eis übel geworden ist als nach Schokolade oder Keksen. In der nächste Studie wollen Loft und ihr Team herausfinden, was passiert, wenn Testpersonen plötzlich glauben, sie hätten als Kind Gemüse und Obst geliebt.

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