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News: Familienanschluß gesucht

Während Vögel ihre Bindung zur Mutter - oder was sie dafür halten - instinktiv aufbauen, tun sich neugeborene Säugetiere da wesentlich schwerer. Wie aus einer Untersuchung von Psychologen und Biologen hervorgeht, erkennen junge Säuger ihre Mütter offenbar nach dem System "Versuch und Irrtum".
Die Untersuchungen über die sogenannte Prägung von Vögeln an ihre Mutter gehen auf den Verhaltensforscher Konrad Lorenz zurück. Der österreichische Nobelpreisträger stellte fest, daß sich Küken in einer bestimmten, sensiblen Phase ihres jungen Lebens instinktiv und unwiderruflich für eine Mutter entscheiden. Als Ersatzmutter reicht etwa eine Pappendeckel-Scheibe, die sich bewegt und regelmäßig Geräusche von sich gibt.

Stellvertretend für Säugetiere untersuchten Forscher der Universitäten Nijmegen und Groningen zunächst Meerschweinchen. Sie ließen Neugeborene mit einem leblosen Gegenstand aufwachsen und stellten fest, daß die Tiere keine Beziehung zur unbelebten Ersatzmutter aufbauten. In weiteren Experimenten wurde klar, daß einige Tage alte Meerschweinchen auch keinen Unterschied zwischen ihrer echten Mutter und anderen säugenden Weibchen machten.

Die gleichen Befunde erbrachten Versuche mit Ratten. Interessanterweise könnten die Jungen offenbar zwischen säugenden und nicht-säugenden Weibchen einerseits und Männchen andererseits unterscheiden. Erkannt werden die säugenden Weibchen sehr wahrscheinlich am Geruch, auch wenn die Mutter noch nicht erkannt wird.

Die Forscher kamen zu dem Schluß, daß bei jungen Säugetieren angeborene, instinktive Mechanismen nicht ausreichen, um sich die eigenen Mutter einzuprägen. Tatsächlich läuft der Lernprozeß offenbar nach dem Schema "Versuch und Irrtum", ab. Das heißt, jedes Tier entwickelt mehr oder weniger seine eigenen Methode, um seine Mutter zu erkennen.

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