News: Fast ein Drittel der Weltbevölkerung ohne Strom
Um gegen diese Ungleichheit wirksam anzukämpfen, ist es nach Einschätzung der CME notwendig, in den nächsten zwei Jahrzehnten 100 Millionen Personen pro Jahr – drei Mal so vielen wie zuletzt – den Zugang zu Energiequellen zu ermöglichen. Dafür müsse aber die Direktverwaltung der Energie zu Gunsten einer wirtschaftlichen Liberalisierung aufgeben werden, heißt es in der Studie. Als Beispiele werden die Öffnung des Gasmarktes in den USA, in Argentinien und in Großbritannien genannt.
Der Weltenergierat spricht sich daneben für die Entwicklung neuer Energieformen aus. Dadurch sollen "erschöpfbare" Energiequellen ersetzt und die auf der Klimakonferenz in Kyoto, Japan, vereinbarten Umweltauflagen eingehalten werden. Damit könnten auch kostengünstigere Energiequellen geschaffen werden.
Als dritte Maßnahme schlägt der CME eine "wirksame Besteuerung" von Energie vor, um jede Form der Verschwendung zu vermeiden. Die zusätzlichen Steuereinnahmen sollen unter anderem neue Energieanlagen finanzieren. Die Infrastruktur zur Energiebelieferung der ärmsten Regionen der Welt soll dagegen zumindest teilweise durch die internationale Staatengemeinschaft finanziert werden.
Positiv erwähnt der Bericht ein Projekt der US-Firma Schlumberger in Südafrika, das ärmeren Familien den Zutritt zum Strom durch vorbezahlte Wertkarten ermöglicht. Auf diese Weise wird die Last eines monatlichen Fixbetrags vermieden, ohne die Haushalte gänzlich vom Strom ab zu trennen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 2.9.1999
"Sektorale Wirkungen der Energiesteuerreform 1999"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 8/98, Seite 33
"Energiesteuer oder Umwelt-Zertifikate?"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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