Genetik: Fellgene bei Hund und Maus
Nur wenige Erbfaktoren können über die Erscheinungsform von Tierfellen bestimmen: Während bei der nordamerikanischen Hirschmaus die Mutation eines einzigen Gens die dunklen Nager aufhellt, regulieren lediglich drei Gene das vollkommen unterschiedliche Aussehen der Hunderassen.
Es zeigte sich nun, dass die Tiere aus Nebraska eine Mutation im Gen Agouti trugen, die beim entsprechenden Protein zum Verlust einer einzigen Aminosäure führt [1]. Da die Sand Hills, die ein Viertel des US-Staats bedecken, erst zum Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10 000 Jahren entstanden sind, zeige die Fellfarbenmutation der Hirschmaus, wie schnell die Evolution auf Umweltveränderungen reagieren kann, betonen die Wissenschaftler.
Weitaus variabler in ihrem Äußeren treten Hunde auf. Die Haarpracht reinrassiger Vierbeiner – lang und seidig, kurz und dicht gelockt oder struppig wie eine Drahtbürste – lässt sich in wenigstens sieben größere Kategorien einteilen. Forscher um Edouard Cadieu vom National Human Genome Research Institute in Bethesda (US-Bundesstaat Maryland) fanden jetzt heraus, dass lediglich drei Gene das Fell der Tiere beeinflussen [2]. Das Ergebnis beruht auf einer Erbgut-Untersuchung bei mehr als 1000 Hunden von 80 verschiedenen Rassen.
Wie die Gene das Fell kontrollieren, ist noch nicht ganz klar. KRT71 kodiert für das Protein Keratin 71, das Haaren ihre Struktur verleiht. Die anderen beiden Erbfaktoren scheinen bei verschiedenen Prozessen im Organismus beteiligt zu sein und wirken auch am Erscheinungsbild von Katzen und Mäusen mit. (aj/dpa)
Catherine Linnen von der Harvard University in Cambridge (US-Bundesstaat Massachusetts) und ihre Kollegen interessierten sich für die Frage, warum die normalerweise bräunlich gefärbte Hirschmaus (Peromyscus maniculatus) in Nebraska einen auffallend blassen Pelz trägt. Ökologisch macht diese Erscheinungsweise Sinn, da die nachtaktiven Tiere in der Dünenlandschaft der Sand Hills gut vor Räubern wie Eulen getarnt sind. Ihre dunklen Artgenossen leben dagegen bevorzugt auf dunklen Boden. Nach Berechnungen der Forscher wären normal gefärbte Mäuse binnen 8000 Jahren vom sandigen Boden der Sand Hills vertilgt gewesen.
Es zeigte sich nun, dass die Tiere aus Nebraska eine Mutation im Gen Agouti trugen, die beim entsprechenden Protein zum Verlust einer einzigen Aminosäure führt [1]. Da die Sand Hills, die ein Viertel des US-Staats bedecken, erst zum Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10 000 Jahren entstanden sind, zeige die Fellfarbenmutation der Hirschmaus, wie schnell die Evolution auf Umweltveränderungen reagieren kann, betonen die Wissenschaftler.
Weitaus variabler in ihrem Äußeren treten Hunde auf. Die Haarpracht reinrassiger Vierbeiner – lang und seidig, kurz und dicht gelockt oder struppig wie eine Drahtbürste – lässt sich in wenigstens sieben größere Kategorien einteilen. Forscher um Edouard Cadieu vom National Human Genome Research Institute in Bethesda (US-Bundesstaat Maryland) fanden jetzt heraus, dass lediglich drei Gene das Fell der Tiere beeinflussen [2]. Das Ergebnis beruht auf einer Erbgut-Untersuchung bei mehr als 1000 Hunden von 80 verschiedenen Rassen.
Demnach verdanken Terrier und Schnauzer ihren Bürstenschnitt und ihre langen Augenbrauen einer Variante des RSPO2-Gens. Das seidige Fell der Cocker-Spaniels, Pomeraner und Chihuahuas stammt vom Erbfaktor FGF5. Und die dichte Lockenpracht des irischen Wasserspaniels wiederum wird von einer Variante des Gens KRT71 produziert. In den Genen war jeweils nur ein einziger Baustein ausgetauscht. Kombinationen dieser Genvariationen ermöglichen die Vielfalt reinrassiger Hunde, schreiben die Autoren.
Wie die Gene das Fell kontrollieren, ist noch nicht ganz klar. KRT71 kodiert für das Protein Keratin 71, das Haaren ihre Struktur verleiht. Die anderen beiden Erbfaktoren scheinen bei verschiedenen Prozessen im Organismus beteiligt zu sein und wirken auch am Erscheinungsbild von Katzen und Mäusen mit. (aj/dpa)
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