News: Feste Formen aus vielen Kügelchen
Die Kosten dieser Fertigung sind gering genug, um Alltagsgegenstände, wie etwa Stoßdämpfer, damit zu produzieren. Durch die Verwendung von Kugeln in unterschiedlichen Größen sind auch komplexere Strukturen vorstellbar – die kleinen Hohlgefäße füllen dann lückenlos den Raum zwischen größeren Kugeln und liefern dem Gesamtobjekt eine erstaunliche Festigkeit. "Weil Wabenstrukturen extreme Festigkeit in nur einer Richtung bieten und die neuen Metallschäume zwar große Rundumstabilität besitzen, aber nur über eine statistische Porosität verfügen, sehen wir den Platz der Kugelstrukturen etwa in der Mitte zwischen beiden", schätzt Waag. Der besondere Vorteil der Struktur aus vielen einzelnen Kugeln liegen in der hohen Reproduzierbarkeit eines nach allen Seiten stabilen Objektes mit einer gut steuerbaren Porosität.
Diese Eigenschaften machen die kleinen Hohlräume beispielsweise als sogenannte "Crash-Absorber" für den Automobilbau interessant: "Dabei kann die Kraft aus vielen denkbaren Richtungen einwirken, trotzdem verhält sich ein solcher Absorber immer gleich", so Ulf Waag. Ein weiteres großes Anwendungsgebiet liegt im Bereich des Leichtbaus, etwa bei Verpackungsmaterialien, oder auch in der Wärme- und Schallisolation. Weil Kugelmaterialien sehr große Oberflächen besitzen, sind sie auch als Träger für chemische Katalysatoren einsetzbar.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 21.8.1998
"So eng wie möglich" - Spektrum der Wissenschaft 3/96, Seite 113
"Stärken und Schwächen der deutschen Materialforschung"
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