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News: Feuchte Vergangenheit

Neuen mineralogischen und topographischen Hinweisen zufolge gab es früher große Mengen Wasser und thermische Aktivitäten auf dem Mars.
Seit die Sonde Mars Global Surveyor unseren Nachbarplaneten untersucht, mehren sich die Anzeichen, daß es dort einst wärmer und vor allem feuchter war. Auf dem Frühlingstreffen der American Geophysical Union in Boston wurden die bisherigen Ergebnisse zusammengetragen.

Eine lokale Hämatit-Fundstelle

Philip Christensen von der Arizona State University in Tempe hat in den Daten des Thermal Emission Spectrometer klare Hinweise auf ein früheres hydrothermales System gefunden. Danach war Wasser auf oder nahe unter der Oberfläche stabil, und es existierte eine dickere Atmosphäre.

Die Messungen des Spektrometers ergaben eine bemerkenswerte Ansammlung des Minerals Hämatit, gut kristallisierte Körner aus Eisenoxid, die normalerweise aus thermischen Aktivitäten und stehenden Wassermengen stammen. Die Fundstelle liegt in der Nähe des Marsäquators, in einem Gebiet, das rund 500 Kilometer Durchmesser hat.

Feinkörniger Hämatit, dessen Teilchen nicht größer als Staubpartikelchen sind, entsteht üblicherweise durch Verwitterung Eisen-haltiger Mineralien durch Oxidation, wie sie bei niedrigen Temperaturen in der Atmosphäre ablaufen kann. Das Material wurde bereits früher verteilt auf dem Mars gefunden und trägt vermutlich zu dessen roter Färbung bei. Die Anwesenheit einer einzelnen Hämatitansammlung ist deshalb bedeutend, weil so etwas typischerweise bei Kristallwachstum aus heißen, Eisen-reichen Flüssigkeiten entsteht.

Die Eiskappe am Nordpol

Das Mars Orbiter Laser Altimeter hat die ersten dreidimensionalen Ansichten der nördlichen Eiskappe geliefert. David Smith vom Goddard Space Flight Center uns sein Team haben aus über 50 000 Einzelmessungen die Topographie des Gebietes erschlossen.

Sie fanden Canyons und spiralförmige Vertiefungen im Wasser- und Kohlendioxideis, die bis zu 1000 Meter unter die Oberfläche reichten. Viele der Vertiefungen wiesen eine stufenartige Gliederung auf, die vermutlich aus der jahreszeitlich schwankenden Ablagerung von Eis und Staub herrührt.

Große Ebenen der Eiskappe sind extrem flach und gleichmäßig. In diesen Regionen ändert sich die Höhe über viele Kilometer nur um wenige Meter oder weniger. Am nördlichsten Punkt, der bisher vermessen wurde (86,3 Grad nördlicher Breite), liegt die Eiskappe zwei bis 2,5 Kilometer über den umgebenden Gegenden.

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