Tunnelbau extrem: Feuerameisen, die Baukünstler unter Tage
Der Ameisenstaat ist ein "Superorganismus". Tausende hoch spezialisierte Tiere schließen sich zusammen und sichern so das Überleben der Gemeinschaft. Besonders der Bau des unterirdischen Nestes stellt auf Grund der hohen Dichte an Individuen in den engen Gängen und Kammern eine Herausforderung dar.
Daria Monatenkova und Kollegen vom Georgia Institute of Technology in Atlanta haben nun gezeigt, dass die Rote Feuerameise(Solenopsis invicta) bei fast jeder Bodenbeschaffenheit und trotz der Anwesenheit tausender Artgenossen in der Lage ist, ihr komplexes unterirdisches Nest zu bauen. Um die Ameisen auf die Probe zu stellen, schufen die Wissenschaftler verschiedene Bedingungen, indem sie die Größe der Partikel sowie den Feuchtigkeitsgrad des Bodens variierten. Damit änderte sich gleichzeitig, wie stark die einzelnen Bodenpartikel aneinander hafteten. Ausschließlich ausgetrockneter sowie durchnässter Boden ließ die Ameisen an ihrem Bauvorhaben scheitern.
In allen anderen Fällen wandten die Ameisen eine von zwei möglichen Strategien an: Je nach Größe transportierten sie grobe Partikel einzeln mit den Mundwerkzeugen (den Mandibeln) oder eingeklemmt zwischen Kopf und Vorderbeinen. In feinerem Boden formten sie zunächst aus mehreren kleinen Partikeln ein großes Paket, das sie dann davontrugen. Bemerkenswert war hier, dass die Ameisen die Pakete immer in einer Größe packten, in der sie ihre Fracht ungehindert transportieren konnten – ohne in den Gängen festzustecken oder im Gedränge hängen zu bleiben. Das Team um Monatenkova zeigte sich begeistert von den Ergebnissen: Angesichts der Tatsache, dass die Tiere in den engen Gängen ständig mit ihren Mitstreitern kollidieren, sei eine derartige körperliche Leistung beeindruckend.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben