Fremdsprachen: Filmuntertitel verbessern das Sprachenlernen
Zumindest fortgeschrittene Lerner einer Fremdsprache profitieren offenbar von Filmen mit Untertiteln – aber nur, wenn Text und Ton in der Originalsprache gezeigt werden. Wie die beiden Forscher Holger Mitterer vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen und James McQueen von der ebenfalls dort ansässigen Radboud-Universität herausfanden, verbesserten bereits 25 Minuten fremdsprachiges Fernsehen die Fähigkeit, ungewohnte Dialekte zu verstehen. Untertitel in der Muttersprache scheinen dagegen zu schaden.
Mitterer und McQueen teilten 121 Studenten – allesamt niederländische Muttersprachler mit umfangreichen Englischkenntnissen – in zwei Gruppen auf. Einer davon zeigten sie Ausschnitte aus dem Film "Trainspotting", in dem die Figuren mit schottischem Akzent sprechen, der anderen Szenen aus "Kath & Kim", einer australischen Sitcom. Jeweils ein Drittel einer Gruppe sah den Ausschnitt mit englischer, niederländischer oder ganz ohne Untertitelung. Anschließend mussten die Probanden bereits gezeigte und neue Sätze nachsprechen.
Die Untertitelungsweise ändert nach Meinung der Forscher die Art, wie man die Fremdsprache verarbeitetet: Wer in seiner Muttersprache mitliest, konzentriere sich verstärkt auf den Inhalt des Gesagten. Wer hingegen englische Untertitel sieht, werde schneller auf die Regelmäßigkeiten aufmerksam, in denen sich die gelesene Standardaussprache von der dialektal gefärbten unterscheidet. Diese Gesetzmäßigkeiten könne er anschließend auf Neues besser übertragen.
In ihren Leistungen unterschieden sich die drei Gruppen allerdings nicht fundamental voneinander – aus den Daten ist der förderliche Einfluss der fremdsprachigen Untertitel eher als schwach signifikante Tendenz ablesbar. Möglicherweise lässt er sich durch längeres Fernsehen aber erheblich steigern, so die Forscher, etwa indem der Lerner einen ganzen Spielfilm auf diese Weise konsumiert. (jd)
Mitterer und McQueen teilten 121 Studenten – allesamt niederländische Muttersprachler mit umfangreichen Englischkenntnissen – in zwei Gruppen auf. Einer davon zeigten sie Ausschnitte aus dem Film "Trainspotting", in dem die Figuren mit schottischem Akzent sprechen, der anderen Szenen aus "Kath & Kim", einer australischen Sitcom. Jeweils ein Drittel einer Gruppe sah den Ausschnitt mit englischer, niederländischer oder ganz ohne Untertitelung. Anschließend mussten die Probanden bereits gezeigte und neue Sätze nachsprechen.
Die Fehlerquote insbesondere beim Nachsprechen der neuen Phrasen gab dann Auskunft darüber, wie gut sie die Schauspieler verstanden hatten. Diejenigen, die den Film mit Untertiteln in der Originalsprache gesehen hatten, schnitten besser ab als denjenigen, die gar keine Untertitel zu lesen bekamen. Studenten, die dagegen auf Niederländisch mitlasen, blieben sogar noch gegenüber der Gruppe ohne Untertitel zurück.
Die Untertitelungsweise ändert nach Meinung der Forscher die Art, wie man die Fremdsprache verarbeitetet: Wer in seiner Muttersprache mitliest, konzentriere sich verstärkt auf den Inhalt des Gesagten. Wer hingegen englische Untertitel sieht, werde schneller auf die Regelmäßigkeiten aufmerksam, in denen sich die gelesene Standardaussprache von der dialektal gefärbten unterscheidet. Diese Gesetzmäßigkeiten könne er anschließend auf Neues besser übertragen.
In ihren Leistungen unterschieden sich die drei Gruppen allerdings nicht fundamental voneinander – aus den Daten ist der förderliche Einfluss der fremdsprachigen Untertitel eher als schwach signifikante Tendenz ablesbar. Möglicherweise lässt er sich durch längeres Fernsehen aber erheblich steigern, so die Forscher, etwa indem der Lerner einen ganzen Spielfilm auf diese Weise konsumiert. (jd)
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