Soziales Verhalten: Fingerlänge zeugt von Aggression und Sexverhalten
Es klingt seltsam, ist aber wahr: Schon im Mutterleib beeinflusst die Menge männlicher Hormone die Länge der Finger. So führt eine hohe Konzentration von Testosteron zu einer im Verhältnis zum Zeigefinger längeren Ringfinger. Da dieses und andere Hormone zudem männliche Eigenschaften wie Aggression und Partnertreue beeinflussen, zeugt die Länge des Ringfingers womöglich von bestimmten Verhaltensweise unserer Vorfahren.
Auf diese Weise haben Emma Nelson von der University of Liverpool und ihre Mitarbeiter jetzt herausgefunden, dass der vor knapp drei Millionen Jahren in Ostafrika beheimatete Australopithecus afarensis eher friedlich und treu gewesen ist, während der rund 4,5 Millionen Jahre alte Menschenaffe Ardipithecus ramidus mehrere Partnerinnen und Partner suchte – und damit eine ähnliche Verhalten zeigte, wie die noch heute lebenden großen Affen.
Wie schwierig es ist, auf der Basis von fossilen Knochen auf das soziale Verhalten früher Menschen zu schließen, ist auch den Forschern bewusst. Co-Autorin Susanne Shultz von der Oxford University ist aber überzeugt, dass sie mit ihren Kollegen einen neuen Ansatz gefunden hat, um die Debatte zu bereichern.
Christine Baumgartner
Proc. R. Soc. B 10.1098/rspb.2010.1740
Auf diese Weise haben Emma Nelson von der University of Liverpool und ihre Mitarbeiter jetzt herausgefunden, dass der vor knapp drei Millionen Jahren in Ostafrika beheimatete Australopithecus afarensis eher friedlich und treu gewesen ist, während der rund 4,5 Millionen Jahre alte Menschenaffe Ardipithecus ramidus mehrere Partnerinnen und Partner suchte – und damit eine ähnliche Verhalten zeigte, wie die noch heute lebenden großen Affen.
Auch dem Neandertaler bescheinigt das Team ein im Vergleich zu uns recht aggressives und sexuell umtriebiges Wesen. Dies steht im Widerspruch zu bisherigen Erkenntnissen, wonach sich bereits bei den Neandertalern ein hohes Maß an Empathie entwickelte.
Wie schwierig es ist, auf der Basis von fossilen Knochen auf das soziale Verhalten früher Menschen zu schließen, ist auch den Forschern bewusst. Co-Autorin Susanne Shultz von der Oxford University ist aber überzeugt, dass sie mit ihren Kollegen einen neuen Ansatz gefunden hat, um die Debatte zu bereichern.
Christine Baumgartner
Proc. R. Soc. B 10.1098/rspb.2010.1740
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