Meere: Fische mobben Monsterwurm
Der Bobbitwurm (Eunice aphroditois) verfolgt eine geschickte Jagdtaktik: Der bis zu drei Meter lange Ringelwurm vergräbt sich bis zum Hals im Meeressand des Indopazifiks, lockt seine Beute mit wurmartigen Tentakeln an und schießt dann blitzschnell hervor, um diese zu packen und mit sich in die Tiefe zu reißen. Doch seine potenziellen Opfer schaffen es offenbar erstaunlich gut, sich gegen den größenmäßig weit überlegenen Jäger zu wehren: Jose Lachat und Daniel Haag-Wackernagel von der Universität Basel haben nun erstmals beobachtet, wie Fische der Gattung Scolopsis sich in Gruppen zusammentun, um dem Monsterwurm eins auszuwischen.
Dazu attackieren Fische, die den Räuber entdecken, ihn offenbar mit gezielten Wasserstößen. Bemerken Artgenossen den Angriff, eilen sie unterstützend hinzu und schaffen es so, Eunice aphroditois in seine Wohnhöhle zurückzudrängen. Damit hätte er anschließend kaum noch Chancen, neue Beute zu machen, erklären Lachat und Haag-Wackernagel. Denn nun wissen die Fische, wo der Wurm sich aufhält, und können die entsprechende Stelle meiden. Gleichzeitig machen sie auch andere Meeresbewohner auf den Wurm aufmerksam, der seinem Standort in aller Regel treu bleibt. Das sei ein Beweis dafür, dass Fische vermutlich schlauer sind, als viele Menschen glauben, so die Wissenschaftler.
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