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Paarungsverhalten: Fische täuschen Rivalen

Zahnkärpflinge
Fühlen sich Zahnkärpflinge bei der Partnerwahl von Konkurrenten beobachtet, täuschen sie plötzliches Desinteresse vor oder umgarnen eigentlich zweitrangige Weibchen. So versuchen sie, die Aufmerksamkeit von der bevorzugten Partnerin abzulenken, folgern Martin Plath von der Universität Potsdam und seine Kollegen.

Zahnkärpfling-Männchen | Zahnkärpfling-Männchen der Art Poecilia mexicana führen potenzielle Rivalen bewusst in die Irre: Werden sie beim Werben beobachtet, konzentrieren sie sich auf ein zweitrangiges Weibchen, um von der eigentlichen Angebeteten abzulenken.
Die Wissenschaftler hatten Zahnkärpfling-Männchen der Art Poecilia mexicana jeweils zwei unterschiedliche Weibchen zur Wahl gestellt. Ohne Zuschauer konzentrierte das Männchen sein Werben auf die größere Dame, da sie mehr Nachwuchs verspricht. Unter den wachsamen Augen eines möglichen Rivalen in einem benachbarten Becken schwenkte es jedoch um und machte der kleineren Vertreterin den Hof – sofern es überhaupt noch sexuelle Annäherungsversuche unternahm.

Zahnkärpfling-Weibchen | Bei Zahnkärpfling-Weibchen bedeutet groß attraktiv, denn dann sind mehr Junge zu erwarten. Deshalb werden größere Exemplare auch stärker umworben, es sei denn, ein Männchen versucht, einen Rivalen in die Irre zu führen. Dann sind auch mal die Kleinen dran.
Da Zahnkärpflinge die Partnerwahl ihrer Artgenossen kopieren, versuche der Werbende offenbar, das Interesse von der aussichtsreichen Paarungspartnerin abzulenken, so die Forscher. Indem er sie auf die falsche Fährte locke, erhöhe er seine eigene Chance, selbst hochwertige Weibchen zu begatten.

Konkurrenten bewusst zu täuschen, ist von zahlreichen Fällen aus der Vogelwelt bekannt. Raben beispielsweise führen ihre Artgenossen bei Futterverstecken gezielt in die Irre, und Trauerschnäpper verschleiern, ob sie sich schon gepaart haben, um so eine erneute Möglichkeit zu nutzen. (af)
  • Quellen
Plath, M. et al.: Male Fish deceive Competitors about Mating Preferences. In: Current Biology 18, S. 1–4, 2008.

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