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Fitnesstracker: Der Tyrann am Handgelenk

Schritte, Kalorienverbrauch, Herzfrequenz: Mehr als sechs Millionen Deutsche messen ihre Gesundheit mit Smartwatches oder Fitnessarmbändern. Doch nicht jedem tut das gut. Auf welche Warnsignale man achten sollte.
Eine Frau trägt eine Fitnessuhr und hebt angestrengt ein schweres Gewicht
Fitnesstracker können eine Art Motivationscoach sein, der hilft, mehr Sport zu treiben und sich zu pushen. Doch manche werden auch süchtig nach der Selbstvermessung (Symbolbild).

Am Anfang war die Neugier. Während der Corona-Pandemie ging ich jeden Tag spazieren. Im Frühjahr 2021 habe ich mir dann eine Sportuhr gekauft, um mit einer App die zurückgelegten Strecken aufzuzeichnen. Mal waren es acht Kilometer, mal zehn oder zwölf, manchmal auch mehr. Ich hatte Blut geleckt. Eine Smartwatch würde mir noch mehr verraten, dachte ich mir und kaufte eine. Die Welt draußen war aus den Fugen geraten. Wenigstens meinen kleinen Kosmos wollte ich unter Kontrolle haben. Von nun an beschloss ich, meine Gesundheit rund um die Uhr zu messen: Wie gut schlafe ich? Wie viele Schritte gehe ich täglich? Wie viele Kalorien verbrenne ich? Damals ahnte ich noch nicht, dass mein Verhältnis zur Fitnesstechnologie irgendwann ins Gegenteil kippen würde: Kontrollverlust.

Der Trend zur Selbstvermessung ist nicht neu. Doch die Nachfrage nach Smartwatches und Fitnessarmbändern ist in Zeiten von Lockdowns und sozialer Isolation noch einmal deutlich gestiegen. 2017 gaben noch sechs Millionen Deutsche an, so genannte Wearables zu nutzen, 2020 waren es bereits acht Millionen. Zwar sind die Nutzerzahlen nach der Pandemie wieder etwas zurückgegangen. 2024 sollen sie Prognosen zufolge aber wieder steigen. Was macht die Selbstvermessung so faszinierend, dass sich längst nicht mehr nur Leistungssportler, sondern immer mehr Normalverbraucher akribisch damit beschäftigen?

»Im Grunde ist Tracking wie ein Computerspiel: Ich bekomme ständig Feedback, kann scheinbar gewinnen, werde belohnt«Katharina Albertin, Sportpsychologin

Warum wir uns vermessen

Als Sportpsychologin hat Katharina Albertin den Trend von Anfang an mitverfolgt und kann den Reiz, der von Smartwatches und Co ausgeht, gut nachvollziehen: »Im Grunde ist Tracking wie ein Computerspiel: Ich bekomme ständig Feedback, kann scheinbar gewinnen, werde belohnt«, sagt die ehemalige Präsidentin der Swiss Association of Sport Psychology (SASP). »Nur dass es in diesem Fall um die eigene Gesundheit geht.« Der spielerische Ansatz hilft dabei, motiviert zu bleiben. Zumal die Tracker nicht nur unser Belohnungssystem füttern, sondern eine ganze Palette an Bedürfnissen befriedigen.

Albertin verdeutlicht das anhand der Selbstbestimmungstheorie nach Edward Deci und Richard Ryan. »Tracking befriedigt mitunter alle darin genannten psychischen Grundbedürfnisse: Wir erleben Autonomie, Kompetenz und Zugehörigkeit.« Im Lernalltag oder beim Sport sind das ideale Grundvoraussetzungen. Denn wenn wir uns selbstbestimmt und gleichzeitig kompetent fühlen, wächst die intrinsische Motivation, also der Antrieb von innen heraus. Vernetzt man sich dann zusätzlich mit Gleichgesinnten, etwa indem man über Plattformen wie Strava seine Erfolge teilt und vergleicht, kommt auch noch das soziale Zugehörigkeitsgefühl hinzu. Die Weichen für immer neue Höchstleistungen sind gestellt.

»Braucht man das Gerät, um zu wissen, ob man jetzt noch ein bisschen aktiv sein sollte, dann ist das ein klares Zeichen, dass man den Draht zu sich selbst verloren hat«Vivien Suchert, Psychologin

»Beim Tracking ist das Fluch und Segen zugleich«, sagt Albertin. Wer einen guten Draht zu sich selbst habe, finde meist ein gesundes Maß bei der Nutzung. Der Tracker wird zum digitalen Begleiter auf dem Weg zu den eigenen Zielen. Wer sich hingegen selbst in Frage stellt, läuft Gefahr, das innere Chaos mit den Daten kontrollieren zu wollen. Bis man schließlich das Gefühl für den eigenen Körper und seine Bedürfnisse verliert. »Das ist natürlich ein Nährboden für psychische Störungen, seien es Essstörungen oder exzessive Bewegungsmuster.«

Damit spricht Albertin einen zweiten Anstieg an, der sich seit der Corona-Pandemie in Statistiken niederschlägt: Immer mehr Menschen leiden an Essstörungen, so berichtet unter anderem die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Nach Angaben der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) ist die Zahl der diagnostizierten Fälle von Magersucht und Bulimie bei jungen Frauen in den Pandemiejahren um mehr als 30 Prozent gestiegen. Einige Betroffene hätten versucht, den erlebten »Kontrollverlust zu kompensieren, indem sie sich selbst kontrollieren, zum Beispiel mit Diäten und Sport«, erklärt die Psychologin Franziska Klemm in einer Pressemeldung der KKH.

Auf Warnsignale achten

Auch ich habe eine Vorgeschichte mit Essstörungen. In meiner Jugend war ich wegen Magersucht in psychiatrischer Behandlung. Mit rigiden Diät- und Bewegungsregeln hatte ich mich bis ins klinische Untergewicht heruntergehungert. Intensive Therapiesitzungen und die Unterstützung meiner Familie und Freunde haben mir geholfen, die Magersucht zu überwinden. Es war ein langer und schwieriger Weg. Immer wieder fiel ich in destruktive Muster zurück. Doch irgendwann konnte ich Essen und Bewegung wieder unbeschwert genießen.

Als ich mir rund 15 Jahre nach der Diagnose Magersucht eine Smartwatch kaufte, die auch eine Kalorienanzeige besaß, wähnte ich mich längst außer Gefahr. Neue Ziele können nicht schaden, sagte ich mir, und Gesundheit ist in Zeiten der Pandemie wichtiger denn je. Anfangs genoss ich die neue Datenquelle am Handgelenk. Ich studierte mich selbst wie ein Forschungsobjekt. Ich merkte nicht, wie die kindliche Neugier langsam einer eisernen Verbissenheit wich. Ich geriet in einen ständigen Wettstreit mit mir selbst. Ich wollte mehr, immer mehr. Gestern 15 000 Schritte, morgen 20 000. Dieses Prinzip übertrug ich nach und nach auf alle messbaren Lebensbereiche. Aus Spaziergängen wurden immer längere Joggingrunden. Ich analysierte meinen Schlaf, meine Herzfrequenz und Werte, von denen ich noch nie zuvor gehört hatte. Dazu zählte zum Beispiel meine VO2max (die maximale Sauerstoffmenge, die der Körper während einer intensiven Belastung verwerten kann, wie mir meine App erklärte). Und obwohl ich mir vorgenommen hatte, nicht darauf zu achten, fiel mein Blick immer öfter auch auf die Kalorienanzeige.

Dabei ist bekannt, dass die Genauigkeit der Daten mehr als fragwürdig ist. Das gilt vor allem für Angaben zum Kalorienverbrauch, wie auch die Psychologin Vivien Suchert bestätigt. »Die angezeigten Zahlen sind eine krasse Vereinfachung der Wirklichkeit«, sagt die Autorin des Buchs »Das vermessene Ich«. »Gerade einfache Tracker können das Körpergefühl gar nicht abbilden, weil so viele Faktoren eine Rolle spielen.«

Natürlich dauerte es nicht lange, bis ich an meine physischen und psychischen Grenzen stieß. Ich verlor den Kampf gegen mich selbst. Die viel größere Niederlage war aber die Erkenntnis, was ich unterwegs alles verloren hatte: das Gefühl für die Signale meines Körpers, meine Intuition. Zeit für Freunde und Familie, für Kreativität und Leerlauf. Die reine Freude an der Bewegung, ohne an meine Statistik zu denken.

Das blieb natürlich auch meinem Umfeld nicht verborgen. Mein Partner fragte mich eines Tages, ob ich mir wirklich sicher sei, dass die Smartwatchdaten mir helfen würden, ein gesünderes und glücklicheres Leben zu führen. »Oder kontrollieren sie dich in Wirklichkeit?« Er hatte Recht. Statt das Gerät als praktisches Werkzeug zu nutzen, tyrannisierte ich mich damit selbst.

Wann wird das Streben nach Gesundheit ungesund? Die Psychologin Suchert sagt: »Wenn die Geräte das Leben bestimmen und Dauerstress erzeugen, wird es schwierig.« Ein weiteres Warnsignal: Gefühle von Unsicherheit und Unruhe, wenn man seine Werte mal nicht aufzeichnet. »Braucht man das Gerät, um zu wissen, ob man jetzt noch ein bisschen aktiv sein sollte, dann ist das ein klares Zeichen, dass man den Draht zu sich selbst verloren hat.«

Wem Fitnesstracker helfen, wem sie womöglich schaden

Mit meinem Hintergrund bin ich vielleicht ein Sonderfall. Aber auch in meinem Freundes- und Familienkreis beobachte ich, welche Bedeutungshoheit Daten oft beigemessen wird. Da ist die Verwandte, die an einem Vorweihnachtsabend erzählt, dass sie bei der Arbeit mehr als 20 000 Schritte zurückgelegt hat. »Da sind noch ein paar Lebkuchen für mich drin!« Oder auf der anderen Seite die Freundin, die sieht, dass sie ihr Tagesziel nicht erreichen wird und sich deshalb ein Stück Kuchen verkneift. An meinem Tiefpunkt fragte ich mich: Wie sehr beeinflussen die Personal Trainer im Kleinformat unser Verhalten? Was machen sie mit unserer Psyche? Und wie wirkt sich die Selbstvermessung auf Menschen aus, die ohnehin ein angespanntes Verhältnis zu ihrem Körper haben?

»Der zwanghafte Fokus auf Zahlen führt bei Betroffenen oft dazu, dass sie sich nicht aus gesundheitlichen Gründen bewegen, sondern um zu kompensieren«Katherine Cullen, Psychotherapeutin und Autorin

Mit diesen Fragen hat sich auch die Forschung in den vergangenen Jahren beschäftigt. »Wir können nicht sagen, dass Fitnesstracker Essstörungen verursachen«, sagt die amerikanische Psychotherapeutin und Autorin Katherine Cullen. »Es gibt jedoch einige Anhaltspunkte dafür, dass sie die Symptome verschlimmern können.« Das legt zum Beispiel eine US-amerikanische Studie von 2017 nahe. Die Psychologinnen Courtney Simpson und Suzanne Mazzeo hatten rund 500 Studierende einen Fragebogen ausfüllen lassen, in dem sie Angaben zu möglichen Essstörungssymptomen machen sollten. Zudem fragten sie die Teilnehmenden, ob sie Fitness- oder Kalorientracker nutzen. Dies war bei etwa einem Fünftel der Fall. Beim Auswerten der Daten stellten die Forscherinnen fest: Die Verwendung der Geräte kann Essstörungssymptome verstärken. »Durch den zwanghaften Fokus auf Zahlen bewegen sich Betroffene oft nicht aus gesundheitlichen Gründen, sondern um zu kompensieren«, erklärt Cullen. Die innere Rechnung: Wenn ich einen Schokoriegel esse, muss ich mir die Kalorien mit einer Joggingrunde wahlweise erarbeiten oder abtrainieren.

Simpson und Mazzeo kommen zu dem Schluss, dass die Geräte bestimmten Risikogruppen mehr schaden als nutzen können. Dazu zählen laut Cullen Menschen mit einer Vorgeschichte von Ess- oder Zwangsstörungen sowie Trainingssucht (wobei es sich bei Letzterer um eine noch nicht medizinisch anerkannte Störung handelt). Vor allem junge Menschen scheinen anfälliger zu sein. Schließlich haben sie oft noch ein fragiles Verhältnis zu ihrem sich ständig verändernden Körper. So zeigt eine britische Studie aus dem Jahr 2018, dass Jugendliche und junge Erwachsene, die einen Fitnesstracker tragen, stärker auf ihr Gewicht achten und vor allem trainieren, um abzunehmen.

Allerdings fühlen sich Menschen mit den genannten Störungsbildern ohnehin von Fitnesstrackern angezogen, worauf sowohl Cullen als auch Simpson und Mazzeo hinweisen. Genau das mache Studien wie diese schwierig, sagt die Psychologin Suchert: »Es ist natürlich sehr wahrscheinlich, dass es einen Selektionseffekt gibt.« Wenn jemand schon eine Tendenz zu einer Essstörung habe, also sein Essverhalten gerne kontrolliere, dann nutze er oder sie wahrscheinlich entsprechende Apps. Auch die Forscherinnen Simpson und Mazzeo stellen abschließend klar, dass Tracker ein nützliches Werkzeug sein können und nicht »als Bedrohung für die Gesellschaft« gesehen werden sollten. Diesen Punkt betonen viele Experten: Entscheidend ist das richtige Maß.

Wie unterschiedlich die Erfahrungen sein können, verdeutlicht eine Studie von 2022. Dafür trugen 30 Testpersonen mit Essstörungen zwölf Wochen lang einen Fitnesstracker. Gleichzeitig nahmen sie an einer kognitiven Verhaltenstherapie teil. Nur ein kleiner Teil der Testpersonen gab an, dass das Gerät ihr Ess- oder Bewegungsverhalten beeinflusst habe. Mehr noch: Davon nahmen nicht alle diesen Einfluss als negativ wahr. Einige empfanden ihn sogar als hilfreich.

Auch online findet man zahlreiche Berichte von Nutzern und Nutzerinnen, in denen sie behaupten, Tracker und Apps hätten ihnen auf dem Weg aus der Essstörung geholfen. Das digitale Ernährungs- und Kalorientagebuch »MyFitnessPal« beispielsweise schmückt sich auf seiner Website mit solchen Erfolgsgeschichten. In einem Blogbeitrag berichtet eine junge Frau, wie ihr die App geholfen habe, ihre Essstörung zu überwinden: »MyFitnessPal war kein Allheilmittel für meine Probleme. Aber es war ein wertvolles Werkzeug, das mir geholfen hat, zu erkennen, was ich ändern musste«, schreibt sie. »Ein großer Teil der Veränderung liegt in einem selbst: Man muss sich selbst hinterfragen und sich mit seinem Selbstwertgefühl auseinandersetzen. Aber wenn man das mit Daten und Zahlen untermauert, wird es einfacher zu verstehen, was im Körper passiert.«

Kann das Tracking also eine Stütze für Menschen mit Essstörungen sein? Ja, glaubt Cullen – solange die Person wirklich motiviert sei, eine positive Veränderung herbeizuführen. Genau hier müsse die Forschung ansetzen. »Wenn wir besser einschätzen könnten, ob Apps jemandem helfen oder die Essstörung eher verschlimmern, könnten wir dieses Wissen gezielt für Behandlungen oder Interventionen nutzen.« In jedem Fall empfiehlt die Psychotherapeutin Betroffenen, eng mit Fachleuten zusammenzuarbeiten. Zum Beispiel mit Ernährungsberatern, die den Umgang mit den Apps anleiten. »Schließlich geht es bei Ernährung und Gesundheit um so viel mehr als nur um die Aufnahme und den Verbrauch von Kalorien«, sagt Cullen.

Den eigenen Körper wieder spüren

Meine Sportuhr liegt mittlerweile in einer meiner untersten Schubladen begraben. Das Gespräch mit meinem Partner gab mir den entscheidenden Impuls, das Gerät abzulegen. In den ersten Wochen hat mir die ständige Rückmeldung gefehlt – der virtuelle Applaus für eine neue Höchstleistung. Immer wieder fiel mein Blick auf mein nacktes Handgelenk. Dass sich der Alltag ohne Tracker in den ersten Tagen wie ein kalter Entzug anfühlte, führte mir schmerzhaft vor Augen, wie viel Macht ich dem kleinen Gerät gegeben hatte.

Wie aber lernt man, seinem Körper wieder zu vertrauen? Die Schweizer Sportpsychologin Albertin unterscheidet zwischen zwei Instanzen, »die uns Menschen ausmachen«. Geist und Körper. In ihren Gesprächen mit Patienten rät sie, das Verhältnis der beiden Instanzen zu hinterfragen: Sind sie gute Freunde, die aufeinander achten und sich gegenseitig helfen? Oder gleicht der Geist einem unbarmherzigen Herrscher, der den Körper wie einen Untertan behandelt? Albertin erzählt von einem Leistungssportler, dem sie die gleichen Fragen stellte. Seine Antwort: Für ihn war eine freundschaftliche Beziehung undenkbar. Sein Geist sei der Chef, der Körper der Angestellte. »Das ist auch in Ordnung«, sagt Albertin, »aber dann lohnt es sich, sich zu fragen, wie man als Angestellter behandelt werden will.«

Seit ich mich von meiner Smartwatch getrennt habe, navigiere ich freier durch meinen Alltag. Statt Statistiken nutze ich meinen Körper als Kompass: Fühle ich mich energiegeladen oder müde? Hungrig? Gestresst? Anfangs fiel es mir schwer, die Signale wahrzunehmen, die so lange im Dauerrauschen der Daten untergegangen waren. Immer wieder war ich mir unsicher, ob ich sie richtig verstand. Als ob ich mich mit meinem verstaubten Schulfranzösisch auf den Straßen von Paris zurechtfinden müsste.

In solchen Momenten erinnere ich mich an das Ziel, das ich mir beim Kauf der Smartwatch gesetzt hatte: Ich wollte gesünder leben und dabei mehr über mich selbst erfahren. Wenn dann nun umgekehrt die Verbissenheit der kindlichen Neugier weicht, weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Diesmal ohne digitalen Begleiter.

Tipps im Umgang mit Fitnesstrackern

  • Beziehung zum digitalen Begleiter: Fragen Sie sich regelmäßig, ob Ihr Fitnesstracker mehr Stress verursacht als Vorteile bringt. Wenn ja, gönnen Sie sich eine Pause und reflektieren Sie bewusst Ihre Nutzung. Versuchen Sie, die Zeit mit dem Tracker zu reduzieren und verwenden Sie die gewonnene Zeit aktiv für sich oder mehr Unternehmungen oder Gespräche mit Familie oder Freunden.
  • Motivation hinterfragen und Grenzen setzen: Erinnern Sie sich daran, warum Sie den Fitnesstracker ursprünglich gekauft haben. Definieren Sie klare Grenzen für dessen Nutzung: Wann tragen Sie den Tracker? Welche Funktionen aktivieren Sie, welche nicht? Legen Sie fest, wann und wie oft Sie die Messwerte überprüfen möchten.
  • Dem Körper vertrauen: Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf digitales Feedback. Verknüpfen Sie die Daten des Trackers mit Ihrem eigenen Körpergefühl. Vertrauen Sie im Zweifel darauf, dass Ihr Körper der beste Ratgeber ist, was Ihnen guttut.
  • Mit Gleichgesinnten oder Fachleuten sprechen: Überlegen Sie, ob und welche Daten Sie auf Plattformen wie Strava teilen möchten. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann bereichernd sein, aber auch belastend. Zögern Sie nicht, auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie Unterstützung benötigen und Sie das Gefühl haben, die Kontrolle über das Tracking verloren zu haben. Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Psychotherapeuten in der Nähe bietet zum Beispiel die Plattform therapie.de. Bei Verdacht auf eine Essstörung bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hilfreiche Informationen zu Therapieangeboten.

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  • Quellen

Plateau, C. et al.: Monitoring eating and activity: Links with disordered eating, compulsive exercise, and general wellbeing among young adults. International Journal of Eating Disorders, Volume 51, 2018

Simpson, C. et al.: Calorie counting and fitness tracking technology: Associations with eating disorder symptomatology. Eating Behaviors, Volume 26, 2017

Wons, O. et al.: Perceived influence of wearable fitness trackers on eating disorder symptoms in a clinical transdiagnostic binge eating and restrictive eating sample. Eating and Weight Disorders, Volume 27, 2022

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