Fleisch fressende Pflanzen: Fleisch fressende Pflanzen essen auch Gemüse
Pflanzen leisten einen entscheidenden Beitrag zur Ernährung vieler Fleisch fressender Pflanzen. Zu diesem Schluss kommt ein Team um Marianne Koller-Peroutka von der Universität Wien anhand einer Studie über die Ernährungsweise von Wasserschläuchen, der bedeutendsten Gruppe Fleisch fressender Pflanzen. Wie die Forscherinnen herausfanden, fangen die Pflanzen in ihren Saugfallen keineswegs nur Tiere – mehr als die Hälfte der Beute besteht aus Algen und Pflanzenpollen. Dass es sich dabei nicht nur um nutzlosen Beifang handelt, zeigen die Wachstumsdaten der untersuchten Pflanzen: Es zeigte sich ein starker Zusammenhang zwischen Parametern wie Gewicht und Länge. Dagegen tragen Moosblättchen und Pilzfäden, die ebenfalls in den Fallen landen, nicht zum Wachstum bei.
Die Wasserschläuche – systematischer Name Utricularia – sind mit über 200 Arten die größte Gattung Fleisch fressender Pflanzen. Sie fangen ihre Beute in speziellen Saugfallen, die durch Berührung ausgelöst werden. Dabei gelangen nicht nur Beutetiere in die Fangsäcke, sondern alles, was an den Tasthaaren der Falle vorbeischwimmt. Trotz dieses wenig spezifischen Mechanismus scheinen die Pflanzen damit genug Essbares an Land zu ziehen – indem sie die wichtigsten pflanzlichen Beutestücke ebenfalls verdauen. Die Forscherinnen vermuten, dass die Pflanzenzellen den Wasserschlauch vor allem mit Phosphor und verschiedenen Spurenelementen versorgen.
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