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Planetenforschung: Fliegen Sie durch das Marstal!

Ein Blick auf die Kasei Valles auf dem Mars (Schrägansicht)

Seit zehn Jahren umrundet die europäische Raumsonde Mars Express den Roten Planeten und erkundet ihn seither ausgiebig. Zum Anlass des Jubiläums veröffentlichte die Europäische Raumfahrtbehörde ESA kürzlich einen fünf Minuten langen Videofilm, der einen virtuellen Flug über den Kasei Valles zeigt. Das dazu benötigte Bildmaterial stammt von der High Resolution Stereo Camera (HRSC), welche die Marsoberfläche sowohl in Farbe als auch dreidimensional bei einem Überflug erfasst. Aus den Bilddaten lassen sich dann im Computer Überflüge und Schrägansichten berechnen. Sie vermitteln dem Betrachter den Eindruck, in einem Flugzeug über den Mars zu fliegen.

Ein Blick auf die Kasei Valles auf dem Mars | Aus den Bilddaten der High Resolution Stereo Camera (HRSC) an Bord von Mars Express wurde diese Schrägansicht der Kasei Valles auf der Nordhalbkugel des Mars erzeugt. Das Tal entstand vor rund drei Milliarden Jahren durch große Mengen an flüssigem Wasser, die das Gestein erodierten.

Die Kasei Valles, Kasei ist das japanische Wort für Mars, entstanden vor mehr als drei Milliarden Jahren durch gewaltige Fluten flüssigen Wassers, die sich von der Tharsis-Hochebene in Richtung der Tiefebenen auf der Nordhalbkugel wälzten. Die Täler sind insgesamt 3000 Kilometer lang und überwinden ein Gefälle von drei Kilometern. Der im Video sichtbare Bereich erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über rund 1000 Kilometer, in Ost-West-Richtung 1500 Kilometer. Er deckt ein Gebiet von der Größe der Mongolei ab.

In den Filmszenen ist zu erkennen, dass sich die Kasei Valles im Mittellauf in zwei Arme aufspalten, welche die "Sacra Mensa" (lateinisch: heiliger Tisch oder auch Altar) umfließen. Die Sacra Mensa erhebt sich rund zwei Kilometer über den Talgrund, vergleichbar mit der Tiefe des Grand Canyon in den USA. Ebenfalls gut zu erkennen ist, wie die Wassermassen dem rund 100 Kilometer großen Einschlagkrater Sharonov mitgespielt haben. Das Wasser durchbrach die Kraterwälle und trug einen großen Teil von ihnen ab.

  • Quellen
ESA, 14. Januar 2014

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