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Planetensystem: Fliegende Untertassen um Saturn

Fliegende Untertasse
Mehr als ein Dutzend kleiner Monde umkreisen den Saturn innerhalb seines Ringsystems. Der gängigen Theorie zufolge ist ihr Ursprung eng mit der Entstehung der Ringe verbunden: Nach der Kollision kosmischer Eisklumpen oder früher Monde legte sich ein Großteil der kleinen Trümmer in Ringen um den Gasriesen, während aus den größeren Bruchstücken kleine Satelliten hervorgingen.

Die Raumsonde Cassini hat die inneren Monde des Saturns nun exakt vermessen. Demnach weisen sie nur eine sehr geringe Dichte auf und sind zudem porös. Das spricht für ihre nachträgliche Entstehung aus kleineren Teilchen. Mit den neuen Daten modellierten Wissenschaftler um Carolyn Porco vom Cassini Imaging Central Laboratory for Operations in Boulder (USA) nun ein Entwicklungsszenario für die Trabanten, das die bisherige Theorie deutlich modifiziert.

Die Trümmerstücke früherer Kollisionen bilden demnach nur den Kern der Monde. Bis zu zwei Drittel ihrer Größe dürften die Trabanten allmählich hinzugewonnen haben, indem sie umliegendes Material aus den Saturnringen aufsammelten. Dabei wuchsen sie, bis sie alle Partikel ihrer Umgebung verschluckt hatten – oder so groß geworden waren, dass sie von den Gezeitenkräften des Saturns zerrissen wurden.

Besonders kurios verlief die Entwicklung der Monde Atlas und Pan: Wahrscheinlich lagerten sie erst Material an, nachdem sich die Ringe des Saturns abgeflacht hatten. Am Äquator sind sie deshalb besonders breit und ähneln somit fliegenden Untertassen.

Christoph Marty

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