Direkt zum Inhalt

Stechmücken: Flügelschlag-Geräusche locken männliche Moskitos in die Falle

Weibliche Moskitos erzeugen ein charakteristisches Geräusch, wenn sie im Flug mit ihren Flügeln schlagen. Eine neue Mückenfalle lockt auf diesem Weg Männchen an und fängt sie ein.
Moskito

Australische Wissenschaftler haben eine Moskitofalle entwickelt, die männliche Stechmücken mit Hilfe von Geräuschen anlockt und einfängt. Dabei machten die Forscher sich den Umstand zu Nutze, dass Moskitomännchen potenzielle Sexualpartnerinnen anhand des charakteristischen Tons aufspüren, den der Flügelschlag der Stechmückenweibchen verursacht. Dieses Geräusch ist so spezifisch, dass es sich sogar bei den verschiedenen Arten in seiner Frequenz unterscheidet. Gelbfiebermückenmännchen (Aedes aegypti) fahren dabei besonders auf Flügelschlagen im Frequenzbereich von rund 484 Hertz ab, wie bereits frühere Untersuchungen offenbarten, denn das ist das typische Fluggeräusch "ihrer" Weibchen.

Brian Johnson und Scott Ritchie von der James Cook University kombinierten daher eine Moskitofalle, die eigentlich für weibliche Stechmücken konstruiert ist, mit einem MP3-Player und Lautsprechern, die die Umgebung stetig mit Flügelschlagen ebenjener Frequenz beschallten. Auf diese Weise konnten die Forscher in einem Laborversuch fast alle ihrer 30 ausgesetzten Aedes-aegypti-Männchen innerhalb von zwei Stunden einfangen. In einem Feldversuch zeigte sich der Ansatz ähnlich erfolgreich. Fallen, die Töne aus einem anderen Frequenzbereich aussendeten, waren erwartungsgemäß weniger effektiv.

Da nur die weiblichen Moskitos stechen, wollen Johnson und Ritchie die Insekten mit ihrer akustischen Falle nicht töten. Stattdessen wollen sie sie zur Überwachung und zur Kontrolle von Mückenpopulationen einsetzen. So könne man die Mückenmännchen nach dem Einfangen etwa sterilisieren und dann zurück in die freie Wildbahn schicken, wo sie sich – erfolglos – mit Weibchen paaren.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.