Weltorganisation für Meteorologie: In vielen Regionen der Welt fließt weniger Wasser
Im vergangenen Jahr haben die Flüsse in großen Weltregionen weniger Wasser geführt als im langjährigen Durchschnitt. Das berichtete die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Dienstag in ihrem ersten Bericht über die Süßwasserreserven der Welt. Sie spricht von einem negativen Trend. 2021 hätten große Teile der Erde trockenere Perioden als im langjährigen Durchschnitt erlebt.
Die WMO untersuchte die Abflussmengen von Flüssen. Die Regionen mit unterdurchschnittlichen Abflussmengen seien 2021 doppelt so groß gewesen wie die Regionen mit überdurchschnittlichen Abflussmengen. Die Vergleichsgröße ist für das jeweilige Gebiet der Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Für Europa sind in dem Bericht keine großen Abweichungen vom Durchschnitt angegeben.
Der Klimawandel verändere den Wasserhaushalt, aber es gebe noch zu wenig Informationen über die Qualität, Menge und Verteilung der Süßwasserreserven, sagt WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Diese Informationen seien aber für eine Anpassung an den Klimawandel wichtig. In dem Bericht der WMO heißt es zudem, dass trotz eines vorherrschenden La-Niña-Ereignisses 2021 zu den wärmsten dokumentierten Jahren gehörte. Im Mai 2022 veröffentlichte die WMO einen Report, in dem ein Fazit lautet: Die vergangenen sieben Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Welche Flüsse 2021 unterdurchschnittlich viel Wasser führten
Unterdurchschnittliche Abflussmengen erlebten etwa einige Regionen im Südosten Südamerikas und in den südlichen USA sowie in Afrika die Flüsse Niger, Volta, Nil und Kongo wie auch Regionen im Osten Russlands und in Zentralasien. Mehr Wasser floss unter anderem im Norden des nordamerikanischen Kontinents und in China am Fluss Amur. In etwa einem Drittel der weltweit untersuchten Regionen habe der Abfluss etwa auf dem Niveau des 30-Jahre-Durchschnitts gelegen.
Die WMO analysierte auch die terrestrischen Wasserreservoire, also Wasserreserven an Land und im Boden. Verglichen mit dem Durchschnitt der Jahre 2002 bis 2020 war der Trend etwa am Fluss São Francisco in Brasilien, in Patagonien, im Südwesten der USA sowie am Oberlauf der Flüsse Ganges und Indus auf dem indischen Subkontinent negativ. Tendenziell mehr Wasser dürfte es nach dem Trend in der Region der Großen Seen im Norden der USA, im ostafrikanischen Graben und im Niger-Bassin in Afrika und in der Nordamazonas-Region geben. (dpa/kas)
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