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Paläontologie: Flugsaurier surfte gegen den Wind

Surfender Tapejara
Wozu die außergewöhnliche Haube auf dem Schädeldach von Pterosauriern der Gattung Tapejara einst diente, ist immer noch umstritten. Forscher um Sankar Chatterjee von der Texas Tech University in Lubbock glauben nun, dass die Tiere auf dem Wasser regelrecht surfen konnten und dabei die Haube als Vorsegel einsetzten. Den Hauptvortrieb hätten ihm hingegen seine hochgestellten Flügel verliehen.

Surfender Tapejara | Um auf der Wasseroberfläche zu segeln, stellte Tapejara möglicherweise die Flügel steil aufrecht. Die Haube auf dem Kopf diente wohl auch zum Steuern.
Das Prinzip erinnere an ein Windsurfbrett mit drei Masten und Trimaran-Rumpf, erklärt Chatterjee: An drei Stellen – dem Brustbein und den beiden Beinen – sei der Saurier ins Wasser getaucht. Die steile Haube konnte Tapejara zusätzlich zum Steuern einsetzen, glauben die Forscher. Insgesamt sei dieses "Segelrigg" besonders gut gewesen, um gegen den Wind zu segeln.

Ihre Hypothese, die sie jetzt auf einer Konferenz vorstellten, haben Chatterjee und Kollegen unter anderem durch Computersimulationen überprüft. Dass das Prinzip grundsätzlich funktioniert, zeigen moderne, extrem schnelle Sportboote, die einen ähnlichen Aufbau verwenden, um den Kontakt mit dem Wasser zu reduzieren. Wie eine Jacht, die gegen den Wind segelt, soll auch Tapejara im Idealfall schneller als die Windgeschwindigkeit gewesen sein.

Surfend sei Tapejara vor allem bei der Nahrungssuche unterwegs gewesen, mutmaßen die Forscher. Längere Strecken dürfte er wahrscheinlich im Flug zurückgelegt haben. Die Tiere lebten vor rund 115 Millionen Jahren an der Küste des heutigen Brasiliens. (jd)
  • Quellen
Geological Society of America Annual Meeting, Portland (18.-21.10.2009)

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