Exoplaneten: Flugtickets zu Gliese 581 c besser stornieren?
Nach dem historischen Fund und der Meldung der Europäischen Südsternwarte Eso von letzter Woche überschlugen sich die Medienberichte. Der Exoplanet Gliese 581 c mit einer Oberflächentemperatur zwischen null und vierzig Grad Celsius und der Möglichkeit von flüssigem Wasser wurde schon als Ferienort, potenzieller zweiter Wohnsitz oder Heimat von Außerirdischen gehandelt. Die Forscher äußern mittlerweile aber schwerwiegende Vorbehalte. So zum Beispiel Helmut Lammer und Maxim Khodachenko vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz. "Höheres Leben hätte sich auf einem solchen Planeten nicht entwickeln können", so Lammer.
Auf Grund der Nähe des Planeten zu seinem Stern, dürfte er vermutlich – wie auch der Erdmond – eine gebundene Rotation aufweisen, das heißt: Immer dieselbe Hemisphäre zeigt in Richtung Sonne. Dadurch kann sich kein starkes Magnetfeld ausbilden und der Planet ist dem Bombardement geladener Teilchen und energiereicher Strahlung, das von dem Stern auf ihn einprasselt, schutzlos ausgeliefert. Zudem rechnen Astronomen im Fall einer Atmosphäre damit, dass durch den großen Temperaturunterschied zwischen Tag- und Nachtseite extreme Windverhältnisse herrschen.
Dies ist ein generelles Problem von Exoplaneten bei M-Sternen: durch die geringe Leuchtkraft dieser roten Sonnen muss der Exoplanet in einer recht geringen Entfernung stehen, damit seine Temperaturen das Vorhandensein von flüssigem Wasser auf der Oberfläche ermöglichen.
So es bei Gliese 581 c überhaupt eine feste Oberfläche gibt, streut David Charbonneau, seines Zeichens Exoplanetenjäger in Harvard, gegenüber der Zeitschrift Nature weitere Zweifel. Denn noch sei nicht gewiss, ob es sich bei dem Planeten um eine Super-Erde oder einen Sub-Neptun handelt. Neptun ist ein Gasplanet mit der 17-fachen Masse der Erde auf dem 58-fachen des Volumens. Einem solchen Himmelskörper fehlt die "Erd"-Oberfläche, auf der sich Leben ansiedeln könnte.
Klarheit kann hier nur eine explizite Bestimmung des Durchmessers bringen. Und genau dies versucht Dimitar Sasselov, ein Kollege von Charbonneau, seit letzter Woche. Mit dem kanadischen Weltraumteleskop Most will er die Passage des Planeten vor dem Stern beobachten. Damit das überhaupt möglich ist, müssen Erde, Exoplanet und Gliese 581 etwa auf einer Geraden liegen – und das ist Glückssache. Sasselov hofft, dass es schon am 7. Mai so weit ist und endlich Klarheit über den Durchmesser und damit den Planetentyp herrscht. Fest steht jedenfalls, dass diesem Exo-Sonnensystem über längere Zeit hinweg die Aufmerksamkeit vieler Astronomen und Journalisten sicher ist. (dre)
Auf Grund der Nähe des Planeten zu seinem Stern, dürfte er vermutlich – wie auch der Erdmond – eine gebundene Rotation aufweisen, das heißt: Immer dieselbe Hemisphäre zeigt in Richtung Sonne. Dadurch kann sich kein starkes Magnetfeld ausbilden und der Planet ist dem Bombardement geladener Teilchen und energiereicher Strahlung, das von dem Stern auf ihn einprasselt, schutzlos ausgeliefert. Zudem rechnen Astronomen im Fall einer Atmosphäre damit, dass durch den großen Temperaturunterschied zwischen Tag- und Nachtseite extreme Windverhältnisse herrschen.
Dies ist ein generelles Problem von Exoplaneten bei M-Sternen: durch die geringe Leuchtkraft dieser roten Sonnen muss der Exoplanet in einer recht geringen Entfernung stehen, damit seine Temperaturen das Vorhandensein von flüssigem Wasser auf der Oberfläche ermöglichen.
So es bei Gliese 581 c überhaupt eine feste Oberfläche gibt, streut David Charbonneau, seines Zeichens Exoplanetenjäger in Harvard, gegenüber der Zeitschrift Nature weitere Zweifel. Denn noch sei nicht gewiss, ob es sich bei dem Planeten um eine Super-Erde oder einen Sub-Neptun handelt. Neptun ist ein Gasplanet mit der 17-fachen Masse der Erde auf dem 58-fachen des Volumens. Einem solchen Himmelskörper fehlt die "Erd"-Oberfläche, auf der sich Leben ansiedeln könnte.
Klarheit kann hier nur eine explizite Bestimmung des Durchmessers bringen. Und genau dies versucht Dimitar Sasselov, ein Kollege von Charbonneau, seit letzter Woche. Mit dem kanadischen Weltraumteleskop Most will er die Passage des Planeten vor dem Stern beobachten. Damit das überhaupt möglich ist, müssen Erde, Exoplanet und Gliese 581 etwa auf einer Geraden liegen – und das ist Glückssache. Sasselov hofft, dass es schon am 7. Mai so weit ist und endlich Klarheit über den Durchmesser und damit den Planetentyp herrscht. Fest steht jedenfalls, dass diesem Exo-Sonnensystem über längere Zeit hinweg die Aufmerksamkeit vieler Astronomen und Journalisten sicher ist. (dre)
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