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Flugzeug-Sternwarte SOFIA: Neues Instrument für fliegende Sternwarte SOFIA nun im Vollbetrieb

Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme seines Hochfrequenzkanals ist das in Deutschland gebaute Ferninfrarotspektrometer GREAT (German Receiver for Astronomy at Terahertz Frequencies) an Bord des Flugzeug-Observatoriums SOFIA nun bereit für neue Aufgaben.
Der Planetarische Nebel NGC 7027 bei einer Wellenlänge von 63 Mikrometern
Der Planetarische Nebel NGC 7027 im Blick von SOFIA | Diese Karte des Planetarischen Nebels NGC 7027 wurde mit dem Hochfrequenz- oder H-Kanal des GREAT-Empfängers an Bord von SOFIA in der Emissionslinie des neutralen Sauerstoffs [OI] bei einer Wellenlänge von 63 Mikrometern aufgenommen. Die effektive Winkelauflösung wird durch den grauen Kreis links unten im Bild angedeutet.

Der neue "H-Kanal" wurde zum ersten Mal auf den SOFIA-Forschungsflügen vom 14., 16. und 17. Mai 2014 getestet und hat dabei perfekt funktioniert. Er basiert auf einem hochempfindlichen supraleitenden Detektor und einem neuartigen Terahertzlaser, einem Quantenkaskadenlaser. Mit diesem zusätzlichen Empfangsteil für GREAT lässt sich nun hochauflösende Spektroskopie der wichtigen Linie des neutralen atomaren Sauerstoffs [OI] bei einer Wellenlänge von 63 Mikrometern durchführen, das entspricht einer Frequenz von 4,7 Terahertz.

Die ersten Spektren des First Light bei dieser Wellenlänge nahm GREAT in Richtung des Planetarischen Nebels NGC 7027 auf. Dieser ist die abgestoßene Gashülle eines sterbenden Sterns von etwa der doppelten Masse unserer Sonne. NGC 7027 befindet sich in rund 3000 Lichtjahren von uns entfernt im Sternbild Schwan. Dieser Nebel wurde bereits in anderen Wellenlängenbereichen ausführlich untersucht, aber erst mit GREAT lassen sich nun unterschiedliche Geschwindigkeiten der expandierenden Hülle in der [OI]-Linie auflösen. Das beigestellte Spektrum wurde nach nur zwei Minuten Belichtungszeit erhalten. Es zeigt die hervorragende Empfindlichkeit des GREAT-Empfängers, der an Bord von SOFIA in bis zu 14 Kilometer Höhe in der Stratosphäre zum Einsatz kommt.

Neue Hoffnung für SOFIA

Infrarotspektrum von NGC 7027 | Eine komplexe Geschwindigkeitsstruktur der expandierenden Hülle des Planetarischen Nebels NGC 7027 lässt sich aus diesem hoch aufgelösten Spektrum der [OI]-Linie ableiten.
Derzeit hellen sich die Aussichten für das "Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie" wieder beträchtlich auf, dem noch vor wenigen Monaten die abrupte Einstellung gedroht hatte. Anfang März 2014 hatte die NASA mitgeteilt, dass sie SOFIA einmotten wolle, um mit dem dadurch gesparten Geld andere wissenschaftliche Programme mit höherer Priorität zu fördern. Sie wollte nur noch zwölf Millionen Dollar für die Abwicklung des Projekts im Finanzjahr 2015 einplanen. Anfang Juni hat das House of Representatives, die erste Kammer des US-Kongresses, das neue NASA-Budget beschlossen, das 70 Millionen US-Dollar für den Weiterbetrieb von SOFIA im Finanzjahr 2015 vorsieht. In der zweiten Kammer, dem US Senate, ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen, aber ein Unterausschuss schlägt sogar 87 Millionen US-Dollar für den Betrieb von SOFIA vor. Die endgültige Verabschiedung des NASA-Budgets für 2015 wird im Lauf des Sommers erfolgen.

Red. / MPIfR

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