Zwergplanet Pluto: Pluto hüllt sich immer noch in eine Atmosphäre
Genau zwei Wochen trennen uns noch von dem dichten Vorbeiflug der US-Raumsonde New Horizons am Zwergplaneten Pluto und seinen fünf Monden am 14. Juli 2015. Im Vorfeld dieser historischen Passage möchten die Forscher so viel wie möglich darüber herausfinden, was New Horizons bei ihrer Ankunft erwartet. In der Nacht auf den 30. Juni 2015 beobachteten Astronomen an Bord der Flugzeugsternwarte SOFIA, des "Stratosphärischen Observatoriums für die Infrarotastronomie", über Neuseeland eine Sternbedeckung durch den Zwergplaneten, die nur von der Südhalbkugel aus sichtbar war. SOFIA verwendet ein 2,5-Meter-Spiegelteleskop, das durch eine Luke im hinteren Teil einer Boeing 747SP in den Weltraum blicken kann. Die Beobachtungen waren ein voller Erfolg, nachdem eine Korrektur in den letzten Stunden vor dem Flug gezeigt hatte, dass die Mittellinie der Bedeckung rund 200 Kilometer weiter nördlich lag als zuvor berechnet. Für insgesamt 90 Sekunden wurde der Stern UCAC 4347-1165728 von Pluto bedeckt.
Erste Auswertungen weisen darauf hin, dass Pluto nach wie vor in eine dünne Atmosphäre aus molekularem Stickstoff gehüllt ist. Seit er vor rund 26 Jahren seinen sonnennächsten Punkt durchlaufen hat, der bei der 29,6-fachen Entfernung der Erde zur Sonne liegt, sind die Temperaturen auf der Plutooberfläche offenbar noch nicht so weit gefallen, dass die Atmosphäre bereits ausgefroren ist. Dies hatten Forscher beim Start von New Horizons Anfang 2006 befürchtet. Somit dürfte die Raumsonde auch noch das Wettergeschehen auf Pluto beobachten können.
Beim Durchlaufen der Mitte der Sternbedeckung leuchtete die Plutoatmosphäre mit einem zentralen Blitz auf. Dabei wurde das Licht des hinter Pluto stehenden Sterns von der Atmosphäre wie durch eine Linse gebündelt und in Richtung des Beobachters geworfen. Ähnliches konnte auch schon bei Sternbedeckungen des Saturnmonds Titan mit seiner dichten Atmosphäre beobachtet werden.
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