Verhaltensforschung: Flussdelfine protzen für Sex
Männliche Amazonasdelfine prahlen mit handwerklichen Fähigkeiten und materiellem Reichtum, um Weibchen interessiert und sexuell gewogen zu stimmen, glauben Anthony Martin von der Universität von St. Andrews und seine Kollegen. Die Forscher hatten über drei Jahre hinweg immer wieder beobachtet, wie Inia-geoffrensis-Männchen Stöcke, Felsbrocken und Pflanzenteile aufsammeln und besonders in Gegenwart von Nebenbuhlern und attraktiven Weibchen demonstrativ herumwarfen, -trugen oder aufmerksamkeitsheischend auf die Wasseroberfläche klatschen ließen.
Offenbar stehe dieses Verhalten im Sinne einer sozio-sexuellen Selbstbewerbung erwachsener Männchen, so Martin: Jungtiere und Weibchen verzichteten weit gehend auf ein derartiges Verhalten. Dagegen brach unter rivalisierenden Männchen häufig Streit um den Besitz von besonders geeigneten Vegetationsresten oder Tonklumpen aus, erkannten die Wissenschaftler in den insgesamt 221 von ihnen verhaltensbiologisch analysierten Gruppen.
Noch vor Kurzem hatten die Wissenschaftler schlichten Spieltrieb hinter dem Treiben der auch als Botos bezeichneten Flussdelfine vermutet, widerrufen dies aber angesichts der neuen Erkenntnisse. Das Verhalten sei nicht nur geschlechtsspezifisch, sondern trete auch vermehrt im Juli auf, was recht gut zu den bekannten Daten der Schwangerschaftsdauer und der maximalen Geburtenhäufigkeit passt: Nach einer Tragzeit von rund 14 Monaten bringen die meisten Weibchen im September Junge auf die Welt.
Leider wüsste man aber noch immer viel zu wenig Genaues über Verhalten und Biologie des Flussdelfins, da der Großteil des Lebens der Tiere eben unsichtbar unter der Flussoberfläche stattfinde, bedauert Martin. Die teilweise leuchtend rosafarbigen Männchen und die eher unauffälligen Weibchen der Botos unterscheiden sich deutlicher als alle anderen Flussdelfine und echten Delfine und leben in einem Habitat, in dem Treibgut sehr häufig sei. Offenbar habe dies die Ausbildung eines ausgeprägten sexuellen Werbeverhaltens befördert, spekulieren die Forscher.
Amazonasdelfine leben in drei Unterarten in Südamerika und besiedeln dort den Amazonas und einige seiner Nebenflüsse. (jo)
Biology Letters 10.1098/rsbl.2008.0067 (2008)
©spektrumdirekt
Offenbar stehe dieses Verhalten im Sinne einer sozio-sexuellen Selbstbewerbung erwachsener Männchen, so Martin: Jungtiere und Weibchen verzichteten weit gehend auf ein derartiges Verhalten. Dagegen brach unter rivalisierenden Männchen häufig Streit um den Besitz von besonders geeigneten Vegetationsresten oder Tonklumpen aus, erkannten die Wissenschaftler in den insgesamt 221 von ihnen verhaltensbiologisch analysierten Gruppen.
Noch vor Kurzem hatten die Wissenschaftler schlichten Spieltrieb hinter dem Treiben der auch als Botos bezeichneten Flussdelfine vermutet, widerrufen dies aber angesichts der neuen Erkenntnisse. Das Verhalten sei nicht nur geschlechtsspezifisch, sondern trete auch vermehrt im Juli auf, was recht gut zu den bekannten Daten der Schwangerschaftsdauer und der maximalen Geburtenhäufigkeit passt: Nach einer Tragzeit von rund 14 Monaten bringen die meisten Weibchen im September Junge auf die Welt.
Leider wüsste man aber noch immer viel zu wenig Genaues über Verhalten und Biologie des Flussdelfins, da der Großteil des Lebens der Tiere eben unsichtbar unter der Flussoberfläche stattfinde, bedauert Martin. Die teilweise leuchtend rosafarbigen Männchen und die eher unauffälligen Weibchen der Botos unterscheiden sich deutlicher als alle anderen Flussdelfine und echten Delfine und leben in einem Habitat, in dem Treibgut sehr häufig sei. Offenbar habe dies die Ausbildung eines ausgeprägten sexuellen Werbeverhaltens befördert, spekulieren die Forscher.
Amazonasdelfine leben in drei Unterarten in Südamerika und besiedeln dort den Amazonas und einige seiner Nebenflüsse. (jo)
Biology Letters 10.1098/rsbl.2008.0067 (2008)
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