Glaziologie: Fördert Magma die Gletscherschmelze?
Ein neu entdeckter magmatischer Hotspot unter dem Nordosten Grönlands trägt dort möglicherweise zur Gletscherschmelze bei. Noch ist seine Temperatur unbekannt, doch reichte eine mäßige Erwärmung des Gesteins schon aus, die Eismassen von unten her anzutauen, meinen Forscher um Ralph von Frese von der Ohio State University in Columbus.
Ein Heizkissen unter einem Gletscher könnte dafür sorgen, dass die Eismasse nicht nur schrumpft, sondern auch schneller ins Meer strömt, weil das Schmelzwasser ihre Reibung herabsetzt, so die Wissenschaftler weiter. Im Meer angelangt, taut sie rasch ab, was auf Dauer den Meeresspiegel hebt. Die Forscher entdeckten den Hotspot – eine ausgedünnte Stelle in der Erdkruste, in der Magma nach oben dringt –, indem sie Radar- und Schwerkraftmessungen kombinierten. Die daraus erstellte Karte zeigt, wo in der Kruste Masseunterschiede auftreten und wie die Oberfläche im Kontaktbereich zum Gletschereis geformt ist.
Bis 1991 galt der Nordosten Grönlands als stabiles Gebiet, doch seit damals hat sich ein knapp 650 Kilometer langer Eisstrom gebildet, der in die Grönländische See mündet. Bislang wurde vor allem die Erderwärmung als Hauptursache für seine Entstehung verantwortlich gemacht, doch könnten von Freses Beobachtungen dies nun teilweise revidieren. Unklar ist allerdings, warum dort plötzlich ein Hotspot entstanden sein könnte. Einen Vulkan – zumindest einen im Entstehen begriffenen – schließen die Geologen nicht aus, für wahrscheinlicher halten sie jedoch einen Transport der Hitze durchs Gestein aus einer oberflächennahen Magmakammer. Um ihre Theorie zu untermauern, müssten noch Temperaturmessungen an der Basis der Gletscher durchgeführt werden.
Um den tatsächlichen Beitrag des Klimawandels zur Gletscherschmelze zu erkennen, muss man wissen, ob und wie viel davon auch auf die Kosten von Hotspots gehen könnte. Nach einer Bestandsaufnahme auf Grönland sollen als nächstes Untersuchungen in der Antarktis folgen. (dl)
Ein Heizkissen unter einem Gletscher könnte dafür sorgen, dass die Eismasse nicht nur schrumpft, sondern auch schneller ins Meer strömt, weil das Schmelzwasser ihre Reibung herabsetzt, so die Wissenschaftler weiter. Im Meer angelangt, taut sie rasch ab, was auf Dauer den Meeresspiegel hebt. Die Forscher entdeckten den Hotspot – eine ausgedünnte Stelle in der Erdkruste, in der Magma nach oben dringt –, indem sie Radar- und Schwerkraftmessungen kombinierten. Die daraus erstellte Karte zeigt, wo in der Kruste Masseunterschiede auftreten und wie die Oberfläche im Kontaktbereich zum Gletschereis geformt ist.
Bis 1991 galt der Nordosten Grönlands als stabiles Gebiet, doch seit damals hat sich ein knapp 650 Kilometer langer Eisstrom gebildet, der in die Grönländische See mündet. Bislang wurde vor allem die Erderwärmung als Hauptursache für seine Entstehung verantwortlich gemacht, doch könnten von Freses Beobachtungen dies nun teilweise revidieren. Unklar ist allerdings, warum dort plötzlich ein Hotspot entstanden sein könnte. Einen Vulkan – zumindest einen im Entstehen begriffenen – schließen die Geologen nicht aus, für wahrscheinlicher halten sie jedoch einen Transport der Hitze durchs Gestein aus einer oberflächennahen Magmakammer. Um ihre Theorie zu untermauern, müssten noch Temperaturmessungen an der Basis der Gletscher durchgeführt werden.
Um den tatsächlichen Beitrag des Klimawandels zur Gletscherschmelze zu erkennen, muss man wissen, ob und wie viel davon auch auf die Kosten von Hotspots gehen könnte. Nach einer Bestandsaufnahme auf Grönland sollen als nächstes Untersuchungen in der Antarktis folgen. (dl)
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